LWL-Newsroom

Mitteilung vom 24.07.17

Presse-Infos | Kultur

Eine Erfolgsgeschichte: LWL zeichnet umgenutzte Königin-Luisen-Schule in Herne-Bickern als Denkmal des Monats aus

Bewertung:

Herne (lwl). Das Schicksal der denkmalgeschützten Königin-Luisen-Schule in Herne-Bickern schien schon besiegelt, als sie nach 103 Jahren im Jahr 2013 geschlossen wurde. Nachdem viele Umnutzungspläne an den hohen Kosten gescheitert waren, sollte das denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werden, um Platz für den Neubau einer Kindertageseinrichtung zu machen. Bürger und die Gesellschaft für Heimatkunde liefen gegen die Abrisspläne Sturm und unterstützten die Denkmalpflege bei ihrem Bemühen, die alte Schule zu retten. Das gelang schließlich, als das Land NRW zusagte, den mit 6,45 Millionen Euro veranschlagten Umbau zur Kindertagesstätte und Beratungsstelle mit 4,2 Millionen Euro zu fördern. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Schule jetzt als Denkmal des Monats Juli ausgezeichnet.

"Der Erhalt der Königin-Luisen-Schule ist für alle Beteiligten - die Nutzer, den Denkmalschutz und den Ortsteil mit seinen Menschen - ein gelungenes Beispiel für eine Umnutzung, bei der die ursprüngliche Funktion als Schule noch ablesbar geblieben ist", sagt LWL-Denkmalpflegerin Gabriele Podschadli. Aus ihrer Sicht war es eine große Herausforderung, das Denkmal kindgerecht umzubauen und das bisher ungenutzte Dachgeschoss auszubauen. Hier und im zweiten Stockwerk ist die Schul- und Familienberatungsstelle eingezogen. Sowohl der Kita wie auch der Beratungsstelle stehen 1.900 Quadratmeter zur Verfügung. Jede der Kindergartengruppen besteht aus einer kleinen "Wohnung" mit Haupt- und Nebenraum, einer kleinen Küche und Sanitäranlagen. Für die ganz Kleinen gibt es einen Ruheraum, in den Fluren ist Platz zum Toben. An der Rückseite übernehmen zwei neu errichtete Treppentürme die behindertengerechte Erschließung, auch die Fluchttreppen und der neue Haupteingang sind hier untergebracht. Der ehemalige Haupteingang an der Vorderseite ist geschlossen, um den Bewegungsbereich der Kita zu vergrößern.

"Bereits in der Bauphase konnte man nach Fugenerneuerung, Klinkerreinigung und Aufarbeitung der Fenster mit energetischer Ertüchtigung sehen, wie sehr sich die Sanierung gelohnt hat", lobt Podschadli. "Innen hat sich das Gebäude stark verändert, ohne dass der Denkmalschutz vernachlässigt wurde. Die Grundrisse und Gewölbe sind ebenso wie die historischen Böden erhalten, der Handlauf aus Holz und die Geländer sind in die Nutzung integriert worden", so die LWL-Denkmalpflegerin weiter.


Hintergrund
Die Königin-Luisen-Schule wurde 1908/09 im Auftrag des Amtes Wanne nach einem Entwurf des Amtsbaumeisters Paul Spanier entworfen. 1910 eröffnet, genau 100 Jahre nach dem Tod der Preußischen Königin Luise, erhielt sie deren Namen.

Das dreieinhalbgeschossige Gebäude wird durch den Mittel- und die beiden Seitenrisalite (vorspringende Gebäudeteile) symmetrisch gegliedert. Diese dominierenden Risalite enden in Dreiecksgiebeln. Zahlreiche dreiflüglige Sprossenfenster mit Oberlicht Ferner gliedern die Fassade. Im Inneren der Schule sind die Grundrisse und die Rundbogengewölbe erhalten. Der Innenraum birgt noch schützenswerte Elemente aus der Erbauungszeit wie z. B. die Bodenfliesen, den Handlauf aus Holz und schmiedeeiserne Geländer.

Pressekontakt: Markus Fischer, Tel.: 0251 591 235



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Fürstenbergstr. 15
48147 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos