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Mitteilung vom 04.07.17

Presse-Infos | Der LWL

Achtung Redaktionen: Freigabe ab Dienstag, 04.07.2017, 16:00 Uhr

Redetext anlässlich der Eröffnung einer Gemeinschaftsausstellung von Artotheken, Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung

Redetext anlässlich der Eröffnung einer Gemeinschaftsausstellung der folgenden Artotheken:
Artothek der Stadt- und Landesbibliothek, Dortmund, Artothek Münsterland, Dülmen, Artothek im Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Artothek Raum für junge Kunst, Köln, Artothek der Bibliothek Moers, Artothek im Museum Wilhelm Morgner, Soest
am Dienstag, dem 4.Juli 2017, 16.00 Uhr,
im Landeshaus der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, Münster.
Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung



- Es gilt das gesprochene Wort -



Programmablauf:
Grußwort: Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung
Einführung: Inga Schubert-Hartmann, 1 . Vorsitzende des Artothekenverbandes NRW
Anschließend wird zu einem kleinen Umtrunk mit Imbiss eingeladen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
herzlich willkommen im LWL-Landeshaus zur Eröffnung einer ganz besonderen Kunstausstellung. Einen persönlichen Gruß richte ich an die Vorsitzende des Artothekenverbands NRW, Frau Inga Schubert-Hartmann, die zugleich eine geschätzte Kollegin aus der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe ist - dem sogenannten "Westfalenparlament", das in dem Plenarsaal tagt, vor dessen Türen wir hier stehen.
Auf die Frage, meine sehr verehrten Damen und Herren,
wie eine Artothek funktioniert, hätte ich bis vor wenigen Tagen spontan die Antwort gegeben:

Ist doch klar!
- In Bibliotheken können sich Bücherfreunde Bücher ausleihen.
- In Artotheken können sich Kunstliebhaber Kunst ausleihen.

So ganz falsch ist das wohl nicht. Nur:
Wenn man etwas darüber nachdenkt - das ausgeliehene Buch gibt man nach ziemlich kurzer Zeit zurück, wenn man es gelesen hat.
So ganz kann also die vermutete Analogie nicht stimmen.
Also - nachgeschlagen und recherchiert - Artotheken sind Einrichtungen verschiedener Träger - öffentlicher Bibliotheken, Kulturämter, Museen, Kunstvereine - die originale Werke aktueller Kunst kostenlos oder gegen geringe Gebühr, befristet, aber für längere Zeit, häufig auf zwei bis vier Monate, entleihen.
So viel Zeit wird einem für die Lektüre eines Buches in der Regel nicht eingeräumt. In Ausnahmefällen - hat mir Inga verraten, kann man sich bis zu 9 Monaten an der ausgeliehenen Kunst zu Hause erfreuen.

Und das Schöne an dem Angebot:
Es sind Kunstwerke, die sich jeder und jede leisten kann.
Das ermöglichen die über 30 Artotheken in Nordrhein-Westfalen. Einige von ihnen zeigen uns ausgewählte Werke und geben uns einen Einblick, welche "Schätze" zur Ausleihe zur Verfügung stehen.
Ihren Vertreterinnen und Vertretern gilt neben meinem besonderen Willkommensgruß vor allem auch mein Dank, dass sie sich mit Werken Ihres Hauses an dieser Ausstellung im LWL-Landeshaus beteiligen.
Ich würde mich freuen, wenn die 1. Vorsitzende uns im Anschluss sagt, welche Artotheken das sind und für welche Regionen sie stehen, damit wir eine Vorstellung über das bereits bestehende Netz an Artotheken in NRW bekommt.

Artotheken sind, meine sehr verehrten Damen und Herren, überaus beliebte Treffpunkte für Kunstinteressierte, wo sie aus dem Bestand zeitgenössischer Kunstwerke eine große Auswahl der Genres Zeichnung und Fotografie, Grafik und Malerei sowie Skulpturen auswählen können.

Aber durch Artotheken werden auch Menschen angesprochen, die zwar Interesse an Kunst haben, die aber nicht ohne weiteres in eine Galerie gehen würden. Durch den unverbindlichen Charakter der Ausleihe wird - so vorhanden - Schwellenangst gegenüber der Kunst abgebaut. Damit gewinnen Artotheken ein neues, ein zusätzliches Publikum.

Auf der anderen Seite haben sich die Artotheken von Anfang an zum Ziel gesetzt, Künstler zu fördern. Meist stammen sie aus der Region, und zahlreiche von ihnen haben sich mit Hilfe der Artotheken in der Kunstszene inzwischen einen Namen gemacht.

So bringen Artotheken Kunstinteressierte und Künstler zusammen und ermöglichen so einen Austausch, von dem beide Seiten nur gewinnen können.

Der Artothekenverband Nordrhein-Westfalen e.V. mit Sitz in Soest besteht bereits seit 15 Jahren. Er wurde im Jahre 2002 gegründet und übernimmt seitdem wichtige Koordinations- und Beratungsaufgaben.
Über die Ziele habe ich ansatzweise gesprochen. Ein besonders wichtiges Ziel habe ich bisher nicht genannt. Das ist die Anerkennung der Artotheken - neben Bibliotheken und kommunalen Mediatheken - als unverzichtbaren Beitrag zum kulturpolitischen Angebot in den Städten und Gemeinden.
Initiativen in dieser Richtung verdienen jede Unterstützung.
Mein Dank, mein Respekt und meine Anerkennung gilt allen, die sich in den bestehenden Artotheken - oftmals uneigennützig und ehrenamtlich - engagieren.
Sie leisten einen wunderbaren Beitrag als "örtliche Kulturbotschafter", natürlich auch mit der Ausstellung hier im Lichthof des LWL-Landeshauses.
Ich wünsche der Ausstellung viele interessierte Besucherinnen und Besucher.
Ich hoffe, dass so mancher Besucher, möglicherweise erstmals mit den Angeboten der Artotheken konfrontiert, davon zukünftig Gebrauch machen wird und sich mit ihrer Hilfe Freude an der Kunst ins Haus holt.

Ich heiße Sie noch einmal herzlich Willkommen und freue mich auf die fachlichen Ausführungen der 1. Vorsitzenden des Artothekenverbands NRW, Frau Inga Schubert-Hartmann.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ein herzliches
Glück auf!



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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