Mitteilung vom 17.05.17
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Zehn Jahre Netzwerk der "westfälischen DNK-Denkmalpreisträger"
Treffen auf der Burg Isenberg in Hattingen
Hattingen (lwl). Zu ihrem zehnten Jahrestreffen kamen am Mittwoch (17.5.) im Haus Custodis in der Burg Isenberg in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) die westfälisch-lippischen Preisträger des "Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz" (DNK) zusammen. Auf Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) treffen sich seit 2008 die vom DNK ausgezeichneten ehrenamtlichen Denkmalpfleger einmal im Jahr in Westfalen zum Erfahrungsaustausch.
"Viele Denkmäler können heute nur mit dem großen ehrenamtlichen Engagement von Menschen, die sich in Stiftungen, Fördervereinen oder einfach als Privatpersonen für den Erhalt unseres historischen Kulturgutes engagieren, erhalten und gepflegt werden", sagte Dr. Barbara Seifen, von der LWL-Denkmalpflege. "Der Zusammenschluss der westfälischen DNK-Preisträger ist in Deutschland einmalig.
Die auch im zehnten Jahr große Resonanz auf die Einladung bestätigt uns, wie wichtig der Austausch rund um die Fragen des ehrenamtlichen Engagements in der Denkmalpflege ist." Mit seinem Besuch beim Jubiläumstreffen der Preisträger brachte auch der Bürgermeister der Stadt Hattingen Dirk Glaser seine Wertschätzung zum Ausdruck.
Jürgen Uphues von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Hattingen setzt sich sowohl beruflich als auch privat für die Pflege von Denkmälern ein. "Wir müssen unser wertvolles historisches Kulturgut achtsam pflegen, um es für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Die Ruine der Burg Isenberg hat 800 Jahre unter Erdschichten überdauert. Damit sie auch nach der Freilegung erhalten bleibt, erforschen, pflegen und vermitteln wir dieses kulturelle Zeugnis des Hochmittelalters. Auszeichnungen, wie der DNK-Preis, machen uns stolz und spornen uns in unserer, manchmal auch mühsamen bürgerschaftlichen Tätigkeit, an."
"Das Netzwerk ist für die Preisträger zu einer informellen Fortbildung geworden. Auch in diesem Jahr haben die Teilnehmer berichtet, wie groß der Beratungsbedarf vor Ort rund um die ehrenamtliche Pflege von kulturellem Erbe ist. Derzeit entstehen in Westfalen-Lippe viele Vereine und Initiativen, die sich für Denkmäler einsetzen. Hier hilft den Aktiven auch ihr Wissen aus der zehnjährigen Netzwerkarbeit", so LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Pankoke, die für die Netzwerktreffen verantwortlich ist.
Hintergrund: "DNK-Preis"
Die "Silberne Halbkugel" und der "Karl-Friedrich-Schinkel-Ring" gelten als höchste deutsche Auszeichnungen für besondere ehrenamtliche Verdienste im Denkmalschutz. Die Preise werden vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz in Bonn (DNK) vergeben. Das 1973 gegründete DNK ist in Deutschland das übergreifende Forum für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Bau- und Bodendenkmale als wichtiges Kulturerbe für nachfolgende Generationen zu erhalten.
"Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V."
Der 1976 gegründete gemeinnützige Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V. wurde bereits 2002 für seine kontinuierliche, über jahrzehntelange, ehrenamtliche Arbeit zur Erhaltung der Burganlage mit dem DNK-Preis ausgezeichnet. Die 51 Mitglieder pflegen und erhalten die Burgruine, indem sie beispielsweise die Mauern restaurieren und ausbessern. Darüber hinaus erforschen die Mitglieder die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner und vermitteln die Erkenntnisse im Rahmen von Ausstellungen, Publikationen und Führungen.
Denkmal "Ruine der Burg Isenberg"
Die Ruine der Burg Isenberg ist Hattingens ältestes und bedeutendstes archäologisches Baudenkmal des Hochmittelalters und von überregionalem Rang. Die erste Erwähnung als "Castrum Ysenberg" ist in einer Urkunde des Erzbischofes Adolf von Köln aus dem Jahr 1200 zu finden. Der Baubeginn der Burganlage wird um 1193/94 vermutet. Sie wurde im Winter 1225/26, also bereits 25 Jahre nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1200, zerstört. Die Ruine der Burg Isenberg repräsentierte in ihrer Ausdehnung und Außenwirkung der gewaltigen Bauformen den hohen sozialen Status und Machtanspruch ihrer Erbauer, Graf Adolf von Altena (seit 1193 Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen) sowie dessen Bruder Graf Arnold von Altena. Das markante Haus Custodis wurde Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts als Landhaus mitten in die Burgruine gebaut.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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