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Mitteilung vom 03.04.17

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"Triumph ohne Sieg" - Ausstellung zum Ende Roms in Germanien

Sieg oder nicht Sieg

Bewertung:

Haltern (lwl). Der spektakuläre Triumphzug des Germanicus und das Ende Roms in Germanien vor 2000 Jahren bilden den Ausgangspunkt für eine Sonderausstellung, die das LWL-Römermuseum in Haltern am See vom 2. Juni bis zum 5. November 2017 präsentiert. Im heutigen Haltern befand sich vor 2.000 Jahren mit dem Lager Aliso einer der wichtigsten Militärkomplexe der Römer, hier war eine der Schaltzentralen der römischen Macht. Seit 1993 ist das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein Schauplatz renommierter Ausstellungsprojekte. Es stellt das 2.000jährige Jubiläum des Endes der Römer in Westfalen, im Jahr 17 n. Chr., in den Mittelpunkt der Sonderausstellung "Triumph ohne Sieg - Roms Ende in Germanien".

Ein Sieg?
Seit Augustus wurden Triumphzüge nur noch selten abgehalten und ausschließlich den Angehörigen des römischen Kaiserhauses zuerkannt. Umso bemerkenswerter, dass Augustusâ¿¿ Großneffen Germanicus (15 v. Chr. - 19. n. Chr.) bereits zwei Jahre vor seinem pompösen Triumphzug am 26. Mai 17 n. Chr. der Triumph vom Senat zugesichert wurde, obwohl die Eroberung Germaniens keineswegs abzusehen war. Weshalb der Triumphzug um zwei Jahre verschoben wurde, ist nicht eindeutig geklärt.

Für den römischen Chronisten Tacitus handelte es sich bei Germanicusâ¿¿ militärischem Einsatz jedenfalls um einen Sieg über die Cherusker und Chatten sowie die Angrivarier und die anderen Volksstämme, die im Gebiet bis zur Elbe wohnten. Doch war dem wirklich so? Immerhin sollte der Feldherr, der den Ehrentitel "Germanicus" von seinem Vater Drusus geerbt hatte, auch bis Mai 17 keine dauerhaften Erfolge feiern, geschweige denn einen endgültigen Sieg erringen können. Im Gegenteil: Östlich des Rheins mussten alle Stützpunkte aufgegeben werden.

Es war der Beginn vom Ende Roms in Germanien. Militärische Erfolge, wie sie Roms erster Kaiser Augustus vorweisen konnte, blieben Germanicus verwehrt. Er konnte die Schmach, die nach der verlorenen Varusschlacht auf Rom lastete, nie tilgen.

Eines der kunstreichsten Ausstellungsstücke der Sonderausstellung "Triumph ohne Sieg - Roms Ende in Germanien" ist das aus Glas gefertigte Schlangenfaden-Henkelkännchen. Es ist eine Leihgabe des Römisch-Germanischen Museum in Köln und ein Symbol der außergewöhnlichen Schaffenskraft des römischen Kunsthandwerks.

Die Kulturgeschichte des Glases ist mehr als 7.000 Jahre alt. Aber erst die Römer entwickelten im 1. Jahrhundert v. Chr. das "Know-How", Glas mittels eines Rohres in kunstreiche Formen zu blasen und ihm durch den Zusatz von Metallpulver verschiedenste Farben zu verleihen. Dieses in Köln gefundene Henkelkännchen ist ein kostbares Artefakt römischer Kulturgeschichte. Man nimmt an, dass es bei römischen Siegesfeiern, Festen und Opferzeremonien mit kostbaren Wein oder Quellwasser gefüllt wurde.


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Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Römermuseum
Weseler Str. 100
45721 Haltern am See
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