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Mitteilung vom 23.03.17

Presse-Infos | Kultur

"Große Konstruktion" von Fritz Winter

LWL-Museum für Kunst und Kultur erwirbt ein frühes Gemälde des westfälischen Künstlers

Bewertung:

. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat das Gemälde "Große Konstruktion" (1930) des Künstlers Fritz Winter (1905 - 1976) angekauft. Es ergänzt die Sammlung des Kunstmuseums des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und ist in der neuen Sammlungspräsentation im Altbau zu sehen. Der gebürtige Westfale zählt zu den herausragenden Malern der deutschen Nachkriegsabstraktion des 20. Jahrhunderts.
In der Sammlung des Museums befinden sich insgesamt neun Arbeiten des Künstlers. Neben der berühmten Werkgruppe "Triebwerke der Erde" aus den 1940er Jahren und weiteren Werken aus den 1950er und 1960er Jahren, stellt der Ankauf der "Großen Konstruktion" eine Anreicherung der Sammlung um eine frühe Arbeit Winters aus den 1930er Jahren dar.
Zusammen mit Willi Baumeister und Ernst Wilhelm Nay bilden Winters Arbeiten einen wichtigen Bestandteil der Nachkriegsmoderne in der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. In diesem Zusammenhang und vis-à-vis mit dem Gemälde "Der Hörende" seines Bauhaus-Lehres Paul Klee ist Winters "Große Konstruktion" nun in der neu präsentierten Dauerausstellung der Sammlung Moderne des Museums zu sehen.

Der junge Fritz Winter arbeitete zunächst als Bergmann in einer Zeche. Erste zeichnerische und malerische Versuche entstanden Anfang der 1920er Jahre. Auf Anraten eines Zeichenlehrers bewarb er sich 1927 erfolgreich am Bauhaus in Dessau. Dort wurde er unter anderem von Josef Albers, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer und Paul Klee unterrichtet.
Gerade die Impulse Klees begleiteten Winter nachhaltig.
Anfang der 1930er Jahre, nach dem Abschluss seines Studiums Bauhaus, prägte Winters Schaffen vor allem die Loslösung von figurativen Elementen zugunsten organischer Formen. In dem Gemälde "Große Konstruktion" lagert Winter ein schwarzes Liniengerüst dem malerischen Bildgrund vor. Der Bildaufbau über die geschlossene, weiche Bandform auf der hellen Farbigkeit des Hintergrundes illusioniert einen infiniten Bildraum, ein Zeugnis der dem Maler eigenen gegenstandslosen Formsprache.

Winter erhielt 1952 den ersten Konrad-von-Soest Preis, der auch heute noch für herausragende Leistungen an westfälische Künstler vergeben wird. Die Verleihung würdigte sein in der inneren Emigration entstandenes malerisches Werk, denn trotz des unter den Nationalsozialisten verhängten Malverbots blieb Winter in Deutschland, bewahrte die Traditionen des Bauhaus und entwickelte sie weiter.
Sein vielbeachteter Auftritt auf der ersten Documenta 1955 in Kassel machte ihn einem breiteren Publikum bekannt, für die heranwachsende Künstlergeneration wurde Fritz Winter zu einer der Identifikationsfiguren der abstrakten Malerei.

Unterstützt wurde der Ankauf durch die Freunde des Museums für Kunst und Kultur.


Terminhinweis:
Freitag, 24.3.2017, 19 Uhr
Tanz auf dem Vulkan. Sammlungspräsentation
Dr. Barbara Rüschoff-Thale, LWL-Kulturdezernentin, Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum für Kunst und Kultur, und Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Moderne, stellen die neuen Ausstellungsräume vor. Der Neuankauf wird im Rahmen dieser Umgestaltung ausgestellt.



Achtung Redaktionen:
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Die Bilder können Sie jedoch in hoher druckfähiger Auflösung bei der Pressestelle des Museums anfragen.
Tel: 0251590220 oder presse.museumkunstkultur@lwl.org



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, anja.tomasoni@lwl.org
presse@lwl.org



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