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Mitteilung vom 12.01.17

Presse-Infos | Maßregelvollzug

¿Erst kommt die Polizei, dann der Arzt¿

Eickelborner LWL-Zentrum schult Polizisten im Umgang mit psychisch Kranken

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Lippstadt (lwl). ¿Wenn sich jemand in einer psychischen Krise auffällig verhält, sind wir von der Polizei oft die ersten, die gerufen werden¿, sagt der Leiter der Polizeiwache Lippstadt, Wulf Klinge. Dann gelte es, die Situation richtig einzuschätzen und angemessen zu agieren. Das LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt hat nun einen Workshop zum Umgang mit psychisch kranken Menschen für die Einsatzkräfte der Polizeiwache Lippstadt organisiert. In drei eintägigen Seminaren werden rund 70 Polizistinnen und Polizisten in Krankheitsbildern und Verhaltensregeln geschult, Start war diese Woche Montag (9.1.).

¿Psychisch kranke Menschen reagieren oft anders als erwartet oder sind mit den üblichen Ansprachen nicht erreichbar¿, sagt Bernd Sternberg, Pflegedirektor der Eickelborner Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Beschäftigten auf den Stationen seien daher für konfliktlösende Gesprächsführung und deeskalierendes Verhalten ebenso geschult wie für eine gegebenenfalls notwendige Eigensicherung. ¿Wir haben unter anderem in Sicherheitsfragen viel von der Polizei gelernt und freuen uns, wenn unser klinisches Fachwissen nun im Gegenzug den Polizisten von Nutzen sein kann¿ sagt Sternberg. Mit Dietmar Böhmer habe die Klinik einen versierten Experten für Deeskalationstraining aus den Reihen des LWL gewinnen können, der schon viele erfolgreiche Schulungen für Forensik-Beschäftigte durchgeführt habe.

¿Polizisten werden meist in Akutsituationen gerufen¿, sagt Klinge. Zum Beispiel: Ein Mensch wird hilflos aufgefunden, ein Mensch hat Selbstmordabsichten, ein Mensch tritt unkontrolliert oder bedrohlich auf. ¿Erst kommt die Polizei, dann der Arzt¿, erklärt Klinge. Dann sei es ungemein wichtig, schnell zu erkennen, ob eine Krankheit dahinter stecke, damit das eigene Verhalten angepasst werden könne, um die Situation unter Kontrolle zu halten. ¿Das Seminar bietet uns Tipps aus der Praxis für die Praxis¿, sagt Klinge und berichtet, dass die ersten Seminarteilnehmer die Inhalte als lebensnah, praxistauglich und gut anwendbar beschrieben haben.

Im LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt werden derzeit rund 330 Patienten behandelt, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung rechtsbrüchig geworden sind.



Pressekontakt:
Petra Schulte-Fischedick, LWL-Maßregelvollzug, Telefon: 0231 4503-4100 und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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