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Mitteilung vom 21.12.16

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Der ¿Monopol¿-Schleppbetrieb auf den westdeutschen Kanälen

Vortrag von Dr. Eckhard Schinkel im Schiffshebewerk Henrichenburg

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Waltrop (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe lädt am Mittwoch (18.1.) um 18 Uhr zu einem Vortrag in sein Industriemuseum ein. In der historischen Maschinenhalle des Schiffshebewerk Henrichenburg erläutert Dr. Eckhard Schinkel im Rahmen der Vorlesungsreihe ¿Plattform Wissenschaftsgeschichte¿ die Entwicklung des ¿Monopol¿- Schleppbetriebs auf den Westdeutschen Kanälen in der Zeit von 1914 bis 1967.

Sie fühlten sich als die Könige auf dem Kanal, der Volksmund nannte sie ¿Henkelmann-Schiffer¿: die Monopol-Schiffer auf dem Rhein-Herne-Kanal. Bis in die 1950er Jahre bestimmte die Schleppschifffahrt das Bild auf den Wasserstraßen. Ein Dampf- oder Motor-Schlepper zog mehrere Schleppkähne. Charakteristisch für die Schlepper auf den westdeutschen Kanälen war die Schornsteinmarke: zwei schmale schwarze Streifen auf einem weißen Ring begrenzten das Feld, auf dem die Fahrzeugnummer erschien, dieselbe Nummer wie auf beiden Seiten des Bugs - ein Monopoler.

¿Monopol¿ bedeutete, dass sich alle Schleppkähne auf den westdeutschen Kanälen dieser staatlichen Schlepper bedienen mussten. Mit dem für das Schleppen erhobenen Schlepplohn konnte der Staat Einfluss auf das Preisgefüge in der Binnenschiffahrt nehmen.

Schinkel, wissenschaftlicher Referent am LWL-Industriemuseum, ist mit seinem Buch ¿Schlepper packen auf. Erinnerungen an den Monopol-Schleppbetrieb auf den westdeutschen Kanälen¿ bekannt geworden. Im LWL-Inustriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg hat er eine kleine Monopol-Abteilung eingerichtet.

In seinem Vortrag mit zahlreichen historischen Fotografien erinnert er an den königlich preußischen Schleppbetrieb, den Reichsschleppbetrieb und den Bundessschleppbetrieb zwischen 1914 und 1967. Er stellt die Schleppamtsreviere Duisburg, Hannover, Magdeburg und Emden vor und geht auf die Entwicklung der Schlepper-Flotte ein. Im Hintergrund steht die Frage nach der Bedeutung von technischen Innovationen in Krisenzeiten.


Anlässlich des Vortrags zeigt der Modellbauer Siegfried Röhlig aus Duisburg sein soeben fertig gestelltes Modell des Monopol-Schleppers D 411. Der Eintritt ist frei.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Arnulf Siebeneicker, Telefon: 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org.
presse@lwl.org



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LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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Kommentar(e)

Herbert Schröder20.12.2021 18:21
Die Henkelmann-Schiffer waren sehr bequem. Wenn sie einen Schleppkahn zum Herner-Liegehafen brachten. Koppelten sie diesen vor dem Hafenbecken ab, und der Kahn musste mit kalten Druck, und mach mal mit dem Bundstaken bis zum Liegeplatz geschoben werden. Ich hab die Schleppschifffahrt nur noch als Kind begleitet, da meine Eltern Ihren Schleppkahn 1960 motorisierten. MfG Herbert


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