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Mitteilung vom 15.12.16

Presse-Infos | Kultur

¿Auf die leichte Tour¿

Diakonie und LWL-Industriemuseum bilden Gästebegleiter für Rundgänge in ¿leichter Sprache¿ aus

Bewertung:

Waltrop (lwl). Nicht alle Menschen können einer Führung durch ein Museum mit oft komplizierten Erklärungen zu Geschichte oder Technik folgen. Im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg gibt es deshalb künftig Rundgänge in ¿leichter Sprache¿. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen beschreiten mit diesem Angebot neue Wege der inklusiven Vermittlung. Am Donnerstag (15.12.) erhielten sieben Frauen und Männer von den Recklinghäuser Diakonie-Werkstätten ihr Zertifikat als Gästebegleiterin bzw. Gästebegleiter. Sie werden künftig unter dem Motto ¿Auf die leichte Tour¿ Besucher durch das Schiffshebewerk führen. Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht nur an Menschen mit Lernschwierigkeiten, sondern an alle Gruppen, die eine solche Führung buchen möchten.

¿Die im vergangenen Jahr geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen Diakonie und LWL-Industriemuseum trägt jetzt Früchte¿, freut sich Christa Stüve. Der Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen passt die Zusammenarbeit bestens ins Konzept: ¿Wir sind schon lange unterwegs, den Begriff der Inklusion mit Leben zu füllen - in unseren inklusiven Kitas, in Wohnheimen und eben auch in den Recklinghäuser Werkstätten.¿

Auch für Museumsdirektor Dirk Zache hat der gemeinsame Weg nur Vorteile: ¿Wir verstehen unser Museum als ein Forum, das möglichst viele Gruppen der Gesellschaft einbezieht. Die enge Zusammenarbeit mit der Diakonie gibt uns wichtige Impulse für die eigene Arbeit. Der kontinuierliche Austausch hilft uns, zielgruppengerechte Angebote wie jetzt die Führung in leichter Sprache zu entwickeln und weiter voranzugehen Richtung Inklusion ¿ ein Ziel, für das sich der Landschaftsverband in vielen Bereichen engagiert.¿

Hinter den frisch ausgebildeten Gästebegleitern liegt eine längere Schulungsphase, die im August letzten Jahres begonnen hat. Ersten Annäherungen an das Thema folgten Ortsbesichtigungen im Schiffshebewerk und ¿Probeführungen¿ mit unterschiedlichen Gruppen. ¿Die Teilnehmenden haben viel erreicht¿, sagt Birgit Holtz, Leiterin des Begleitenden Dienstes der Recklinghäuser Werkstätten und Koordinatorin im Projekt. ¿Sie haben nicht nur gelernt, welche Geschichten hinter den Exponaten hier im Museum stehen, sondern Selbstbewusstsein dazu gewonnen und ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen deutlich erweitert.¿

Für Anja Hoffmann, Referentin für Bildung und Vermittlung am LWL-Industriemuseum, ist das neue Angebot ein Beispiel für den Erfolg der Bildungspartnerschaften, die das LWL-Museum inzwischen mit über 25 Schulen und weiteren Einrichtungen wie der Diakonie unterhält. ¿Diese Partnerschaften ermöglichen uns eine langfristige Zusammenarbeit und eine enge Anbindung an unsere Zielgruppen. So bleiben wir im Dialog und haben ausreichend Zeit, neue Angebote zu entwickeln und in der Praxis zu erproben.¿

Gebucht werden können Führungen ¿Auf die leichte Tour¿ über das LWL-Industriemuseum
Schiffshebewerk Henrichenburg, Tel. 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org, und über die Evangelische Familienbildung, Birgit Klemm, Tel. 02365 92484-10, b.klemm@diakonie-kreis-re.de. Kosten: 40 Euro Euro. Maximal zehn Teilnehmer pro Gruppe plus drei Betreuer.


Leichte Sprache
Leichte Sprache ist eine speziell geregelte Ausdrucksweise des Deutschen, die auf besonders leichte verständlich ist. Das Regelwerk wird von dem seit 2006 bestehenden Netzwerk ¿Leichte Sprache¿ herausgegeben. Es umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und Mediengebrauch. Die leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.


Recklinghäuser Werkstätten
Die Recklinghäuser Werkstätten der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen bieten 1800 Menschen mit Behinderungen an zehn Standorten im Kreis Recklinghausen Qualifizierung und Arbeitsplätze. Die Werkstätten und der Dienst ¿Berufliche Integration¿ beraten und begleiten Menschen mit Behinderung auf ihrem beruflichen Weg. Ziel ist die individuelle Berufswegeplanung für jeden Menschen. Das kann ein Arbeitsplatz in einer Diakonie Werkstatt sein. Das kann ebenso ein Arbeitsplatz in einem Unternehmen der Wirtschaft oder des Handels sein. Dabei gibt es viele Möglichkeiten individueller Begleitung. Die Tätigkeit als Gästeführer im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk gehört dazu. http://www.diakonie-kreis-re.de.



Pressekontakt:
Michael Wiese, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Tel. 02361 206-193, m.wiese@diakonie-kreis-re.de und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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