LWL-Newsroom

Mitteilung vom 01.12.16

Presse-Infos | Maßregelvollzug

Land zeigt Planungsbeirat Hörstel erste Klinikentwürfe

LWL informiert mit neuem Internetauftritt über die zukünftige Einrichtung

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Hörstel/Münster (lwl). Zwei dreigeschossige Patientengebäude, weitere für die Ergotherapie und für die Verwaltung, ein Gewächshaus, die Pforte, ein großzügiger Außenbereich und eine Reha-Station mit angeschlossener Turnhalle: Erste Plandarstellungen, wie die neue Maßregelvollzugsklinik in Hörstel später aussehen soll, sahen am Mittwoch (30.11.) die Mitglieder des Planungsbeirates im Rathaussaal in Hörstel-Riesenbeck. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Träger der geplanten Klinik, und der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug des Landes Nordrhein-Westfalen informierten anhand dessen über den aktuellen Planungsstand des Projektes. Zudem präsentierte der LWL den neuen Internetauftritt für die geplante Einrichtung in Hörstel.

Vorgestellt wurden die ersten Klinikentwürfe des Ibbenbürener Planungsbüros agn von Ulrich Scheinhardt, Baudezernent des Landesbeauftragten für den Maßregelvollzug. Dabei zeigte er nicht nur einen grafischen Überblick über das gesamte spätere Klinikgelände und erste virtuelle Ansichten einer Station, sondern auch die vorläufige Planung der klinikeigenen Turnhalle, die später von den örtlichen Sportvereinen mitgenutzt werden kann. ¿Das Land und der LWL haben bei den Planungen den Wunsch aus der Bevölkerung berücksichtigt, dass die Turnhalle auch von örtlichen Vereinen mitgenutzt werden kann¿, sagte Scheinhardt.

¿Dass dies tatsächlich aufgenommen wurde, erfreut uns sehr¿, sagte Heinz Hüppe, Vorsitzender des Hörsteler Planungsbeirates. ¿Das ist eine charmante Sache, die auch dazu beitragen wird, dass die Klinik für die Hörsteler erlebbarer wird. Gleichzeitig wird dies für viel Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen¿, fügte Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff hinzu.

Das forensische-psychiatrische Krankenhaus wird auf einem etwa sechs Hektar großen Gelände im südlichen Bereich der einstigen Start- und Landebahn des ehemaligen NATO-Flugplatzes Hopsten (Kreis Steinfurt) entstehen. Die 150 Patienten werden auf sechs Stationen mit jeweils drei Wohngruppen in Einzelzimmern untergebracht.

Neben regulären Behandlungsstationen sind auch zwei Intensivbehandlungs-Wohngruppen sowie eine Reha-Station geplant. Für Krisenfälle werden außerdem reizarme Spezialräume eingerichtet ¿ sogenannte Kriseninterventionsräume. In den verschiedenen Therapiebereichen entstehen unter anderem Räume und Flächen für die Arbeits- und Ergotherapie, eine Sporthalle für die Bewegungstherapie, ein Kreativbereich, Schulräume sowie ein Gewächshaus, Grünflächen und ein kleines Außengehege für die bereits in der LWL-Klinik Rheine erfolgreich angewandte Tiertherapie. In einem sogenannten Multifunktionsraum wird eine Caféteria eingerichtet. Dieser Raum wird später auch für interne Veranstaltungen und die Sitzungen des Klinikbeirates genutzt.

Die gesamte Anlage wird von einem 5,50 Meter hohen Sicherheitszaun mit nur einem zentralen Ein- und Ausgang umgeben sein. Diese Pforte ist als Sicherheitsschleuse angelegt. Der gesamte Klinikkomplex wird als ein nach außen hin geschlossenes System gebaut.

Zuständig für den Bau der geplanten Maßregelvollzugsklinik ist das Land Nordrhein-Westfalen. Derzeit läuft die konkrete Planungsphase für den Neubau. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes NRW hat das Ibbenbürener Planungsbüro agn als Generalplaner mit dem Projekt beauftragt. Das Planungsbüro agn erarbeitet aktuell Grundrisse und Ansichten in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, dem Land NRW, und dem LWL als künftigem Träger der Klinik. Auch mit der Stadt Hörstel werden die Planungen eng abgestimmt.

Über die geplante Einrichtung wird der LWL ab sofort mit einem Internetauftritt informieren. Die Seiten sind lesbar über: http://www.lwl.org/LWL/Gesundheit/Massregelvollzug/Kliniken/Hoerstel

¿Unser Ziel ist es, sachlich, aktuell und umfangreich über die künftige Maßregelvollzugsklinik zu informieren¿, sagt LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg. ¿Denn die Resozialisierung psychisch und suchtkranker Straftäter ist nur mit der Gesellschaft möglich und nicht gegen sie.¿ Um das Verständnis für den Maßregelvollzug aktiv zu fördern, setze der LWL auf Information und größtmögliche Transparenz.

Hintergrund:
Analog zu den gesetzlich vorgeschriebenen Beiräten an bereits bestehenden forensischen Kliniken haben die Planungsbeiräte den Auftrag, die Perspektive der Öffentlichkeit so frühzeitig wie möglich in die Forensik-Planungen einzubringen und die Verantwortlichen entsprechend zu beraten. Weiterhin ist es ihre Aufgabe, als gut informierte Schnittstelle zwischen "Drinnen" und "Draußen" den Dialog mit der Öffentlichkeit zu fördern.

Vorgeschlagen werden die Beiratsmitglieder jeweils zur Hälfte von der Standort-Kommune und vom LWL, berufen hat sie der Gesundheits- und Krankenhausausschuss des LWL.

Der Planungsbeirat Hörstel hat sich im Juni 2014 im Rathaus Hörstel-Riesenbeck konstituiert. Er besteht derzeit aus 24 Mitgliedern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen vor Ort, die die Planungen für die neue Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) begleiten. Vorsitzender ist Hörstels ehemaliger Bürgermeister Heinz Hüppe.

Die ehrenamtlichen Beiratsmitglieder sind größtenteils Bürger der Standortgemeinde. Vertreten sind: Julia Baune (Amtsgericht Ibbenbüren), Elisabeth Graw (Bündnis 90/Die Grünen), Jan-Hendrik Heudtlass (St. Antonius-Krankenhaus), Berthold Hömme (Kreispolizeibehörde), Bernhard Hummeldorf (Bürgermeister Samtgemeinde Spelle), Heinz Hüppe (sachkundiger Bürger), Oliver Janke (SPD), Karl-Josef Laumann (sachkundiger Bürger), Andrea Löchte (Nachbarschaft), Jürgen-Tobias Lücke (FDP), Karin Mergenschröer (CDU), Hans-Peter Metje (Wohlfahrtsverbände), Dr. Rainer Nierhoff (Ärzteverein Tecklenburger Land), Aloys Niestegge (UWG), Martin Pfuhl (Ev. Kirche), Winfried Pohlmann (Bürgermeister Gemeinde Hopsten), Fritz Raßmann (DGB-Kreisverband Steinfurt), Stefan Reckers (Brukteria Dreierwalde), David Ostholthoff (Stadt Hörstel), Paul Rietmann (Ortsvorsteher Dreierwalde), Margarete Sasse (St. Anna Kindergarten), Dr. Martin Sommer (Kreis Steinfurt), Jörg Schepers (Bürgerinitiative), Christoph Winkeler (Kath. Kirche).


Bei Nachfragen zum Bau wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, Telefon: 0211 8618-4246.



Bildunterschrift:
Der Entwurf zeigt das künftige Klinikgelände auf dem ehemaligen Nato-Flugplatz Hopsten auf einer Fläche von etwa sechs Hektar aus süd-westlicher Perspektive:
Herzstück der Klinik werden die beiden miteinander verbundenen K-förmigen dreistöckigen Patientengebäude sein. Nördlich davon befindet sich der geplante Reha-Bereich mit angeschlossener Turnhalle ¿ beide Gebäude werden zusätzlich von einem Sicherheitszaun vom übrigen Teil des Klinikgeländes abgegrenzt sein. Der einzige Zu- und Ausgang der Klinik ist im Norden über die so genannte Pforte vorgesehen. Westlich davon liegen das Verwaltungsgebäude, ein Gebäude für die Arbeits- und Beschäftigungstherapie sowie ein Gewächshaus. Auch ist am südlichen Ende des Geländes ein Sportfeld vorgesehen.
Grafik: agn Niederberghaus & Partner GmbH/Landesbeauftragter für den Maßregelvollzug NRW



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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