LWL-Newsroom

Mitteilung vom 25.08.16

Presse-Infos | Kultur

Exponate auf einen Blick: ¿Advertisement: Homage to Benglis¿

Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur

Bewertung:

Münster (lwl). Das Leben und die Liebe abseits der heterosexuellen Norm stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Noch bis zum 4. September erfahren Besucher anhand von rund 800 Exponaten Wissenswertes über Geschichte und Kultur, Ausgrenzung, Verfolgung und Errungenschaften der queeren Gemeinschaft. In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einzelne Ausstellungsstücke vor.

Heather Cassils und Robin Black: ¿Advertisement: Homage to Benglis¿

Der gestählte Körper erinnert an den eines Bodybuilders ¿ die Brüste jedoch scheinen eher weiblich; das Gesicht wirkt androgyn. Ist Heather Cassils nun Mann oder Frau? Irgendwie beides? Oder nichts von alledem? Welchen Artikel verwendet man hier überhaupt? Cassils bleibt schwer fassbar ¿ und gerade diese Uneindeutigkeit provoziert, geht häufig mit dem Vorwurf des ¿Monströsen` und ¿Abartigen` einher. ¿Unsere Gesellschaft kann das Uneindeutige und Andersartige schwer aushalten¿, erklärt LWL-Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. ¿Und gerade darin liegt eine der Wurzeln für den Hass auf homosexuelle Frauen und Männer.¿

¿Advertisement: Homage to Benglis` heißt das Foto auf den Ausstellungsplakaten der ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung. Es ist Teil einer größeren Kunstaktion der kanadischen Künstlerin und Bodybuilderin Heather Cassils: Durch extremes Training, einen strengen Ernährungsplan transformierte die Kanadierin weibliche Formen innerhalb von 160 Tagen in einen maskulinen Körper, der sich allen gesellschaftlichen Geschlechtszuordnungen entzieht. Arnhold: ¿Der Körper des Künstlers diente hier gleichzeitig als Bildhauermaterial.¿

Dass Cassils Spiel mit Geschlechterklischees und Sexualität provoziert, zeigte übrigens die Reaktion der Deutschen Bahn, die sich anfangs weigerte, das Plakat zur ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung in ihren Bahnhöfen aufzuhängen. Begründung: Zu sexistisch, zu sexualisiert. Oder ¿ angesichts nackter Haut auf gefühlt jeder zweiten Werbetafel ¿ doch ein Ausdruck davon, wie schwierig es ist, Andersartigkeit auszuhalten?



Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos