LWL-Newsroom
Mitteilung vom 18.07.16
Presse-Infos | Kultur
Exponate auf einen Blick: Bänke "Powerless Structures, Fig. 117"
Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Münster (lwl). Das Leben und die Liebe abseits der heterosexuellen Norm stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Noch bis zum 4. September erfahren Besucher anhand von rund 800 Exponaten Wissenswertes über Geschichte und Kultur, Ausgrenzung, Verfolgung und Errungenschaften der queeren Gemeinschaft. In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einzelne Ausstellungsstücke vor.
Elgreen & Dragsets "Powerless Structure" auf dem Vorplatz des Museums
¿Homosexuals only¿ (¿Nur Homosexuelle¿) steht auf einer Bank, die jüngst vor dem Haupteingang des LWL-Museums für Kunst und Kultur installiert wurde. Daneben steht eine zweite Bank, deren größerer Teil jedoch weggebrochen ist. So hat sich hier lediglich das Wort ¿only¿ (¿nur¿) erhalten. Die Sitzgelegenheit irritiert ¿ und das soll sie auch: ¿Die Bank stellt Assoziationen zu den in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten eingeführten Beschilderungen auf Parkbänken her, die Juden das Sitzen darauf verbot¿, erklärt Dr. Birgit Bosold, eine der Kuratorinnen der ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung. Auch Erinnerungen an die rassistische Apartheid werden wach, etwa an strikt getrennte Sitzplatz-Bereiche in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Installation ist ein Teil der Serie ¿Powerless Structures¿ des Künstlerduos Elmgreen & Dragset ¿ bestehend aus dem Dänen Michael Elmgreen und dem Norweger Ingar Dragset, die bekannt sind für ihre respektlos-ironischen Werke. So bauten sie etwa 2010 eine Prada-Boutique mitten in der texanischen Wüste auf.
¿Diskriminierung findet vor allem im öffentlichen Raum statt, darum stehen die Bänke auch auf einem öffentlichen Platz und nicht in einem der Ausstellungsräume¿, sagt Bosold. Die Passanten und Museumsbesucher, die sich immer wieder auf die Bänke setzen, sich darauf oder dahinter fotografieren lassen, ¿werden damit unweigerlich selbst zu Teilen der Ausstellung.¿ Durch die Missachtung des Hinweises ¿Homosexuals only¿ setzen sie sich über die Anweisung zum Ausschluss hinweg. Die Frage, wer hier sitzen darf, beantworten die Passanten also selbst.
Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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