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Mitteilung vom 29.06.16

Presse-Infos | Kultur

Zwischen Normalität, Spießbürgertum und Bewegung

LWL-Filmgalerie zeigt "Taxi zum Klo"

Bewertung:

Münster (lwl). Die Filmreihe unter dem Namen "Out of the Past. Queere Filmgeschichte_n" vom LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster und dem Verein "Die Linse e.V." wird am Montag (4.7.) mit einem Werk über schwules Leben im deutschen Kino fortgesetzt. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Programmkino Cinema.

Mit seiner Sonderausstellung "Homosexualität_en" (bis 4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.

Mit seinem Debüt "Taxi zum Klo" (1980) gelang dem im westfälischen Rheine geborenen Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Frank Ripploh ein internationaler Publikums- und Kritikererfolg. In seiner autobiografischen Komödie erzählt Ripploh die Geschichte von Frank und Bernd, einem schwulen Paar aus Westberlin und lässt dabei verschiedenste Lebensmodelle aufeinanderprallen. Die im Film deutlich präsente schwule Sexualität inszeniert Ripploh dabei offen und selbstironisch.
Während Frank, gespielt von Ripploh selbst, als Lehrer angestellt ist und das Abenteuer sucht, arbeitet Bernd im Kino und zieht das ruhige und gemütliche Leben vor. Die beiden liierten Männer teilen sich ein Heim, leben aber dank unterschiedlicher Lebensvorstellungen aneinander vorbei. Während Frank sich mit den verschiedensten Männern vergnügt, ist es an Bernd, die Beziehung zu retten und Franks Treue zu erlangen. Auf einem Ball eskaliert die Situation zwischen den beiden schließlich.

Das schwule Kino erlebte durch den gesellschaftlichen und künstlerischen Umbruch Ende der 1960er Jahre nachhaltige Folgen. Neben intimen Szenen, die sexuelle Handlungen sowie "aufgehübschte" Männer zeigen, spiegelt das schwule Kino dieser Zeit auch andere Aspekte der homosexuellen Lebenswirklichkeit wider. Spielfilme griffen dabei sowohl den Wunsch nach bürgerlichem Glück mit Kindern und Familie als auch die Kriminalsierung schwuler Sexualität durch den Paragrafen 175 im Strafgesetzbuch auf. Sexuelle Handlungen zwischen Männern standen danach von 1872 bis 1994 unter Strafe.

Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



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