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Mitteilung vom 03.06.16

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¿Halte dich rein¿

LWL zeichnet Rastplatz in Porta Westfalica aus der Zeit des gemächlicheren Straßenverkehrs als Denkmal des Monats aus

Bewertung:

Porta Westfalica (lwl). Bei den heute gefahrenen Geschwindigkeiten wird der Rastplatz unterhalb des Bodendenkmals ¿Dehmer Burg¿ an der alten Koblenzer Straße in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) selten wahrgenommen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat den als ¿Halte dich rein¿ in der Region bekannten Rastplatz, der 1934 gebaut wurde, jetzt als Denkmal des Monats ausgezeichnet.

¿Dieser Rastplatz mit naturnah gestalteter Brunnenanlage ist bedeutend für die Entwicklung und Vermittlung des Heimatschutz-Gedankens¿, so LWL-Denkmalpflegerin Anne Herden-Hubertus. ¿Dieser naturnah gestaltete Rastplatz an der alten Koblenzer Straße gehört zu den ersten errichteten Rastplätzen für Autofahrer. Die vermutlich erste Autobahnraststätte Deutschlands in Thüringen ist erst 1936 in Betrieb genommen worden. Der zwei Jahre ältere Rastplatz ¿Halte dich rein` ist daher für die Entwicklung der Verkehrswege und der Rastanlagen eine wichtige Quelle¿, so Herden-Hubertus weiter.

Da der hier ursprünglich vorhandene, von einem Bach gespeiste Tümpel mehrfach ver-uneinigt war, beschloss Anfang der 1930er Jahre der Straßenbaumeister Wilhelm Carstens, der als Heimatpflegeleiter und Leiter des Vogelschutzvereins im Naturschutz engagiert war, gemeinsam mit den Schülern aus Dehme eine Brunnenanlage anzulegen: ¿Sie soll zugleich Trink- und Waschgelegenheit, Ruhe- und Abkochplatz, Park- und Versammlungsplatz bieten und einen Anblick gewähren, über den sich jedermann freuen soll; ein Schmuckstück, Natur und Heimat verschönend¿, so Carstens.

Von Anfang an beteiligte Carstens die Dehmer Schulkinder mit kleineren Arbeiten. ¿Doch ein ganz besonderes Lob verdienen die Lehrerschaft sowie die Jungen und die Mädel der Schule Dehme. Mit Eifer und Fleiß gingen sie an ihre Aufgabe und unter Mühe und Schweiß halfen alle die schöne Brunnenanlage vollenden, worauf sie jetzt so stolz sind¿, lobte Carstens. Er regelte auch die Pflege der Anlage: ¿Die Schule hat den Brunnen in dauernde Obhut genommen und will dafür besorgt sein, daß die Anlage allezeit sich als Schmuckstück der Heimat Westfalen zeigt.¿ Noch heute pflegen Paten den Rastplatz am Sassenborn.

Wegen des weiten Ausblickes über die Weserkurve suchen Radfahrer und Autofahrer, die die Straße zwischen dem Hang des Wiehengebirges und der Weser in gemächlichem Tempo befahren den Rastplatz gerne auf. Sie machen hier eine Pause zur Entschleunigung und nutzen das Wasser des Sassenborn um sich zu erfrischen.

Hintergrund
Die Brunnenanlage, die oberhalb der Straße liegt, besteht aus einer Natursteinmauer, die die Rückwand eines Plateaus bildet und einer blockartigen Naturstein-Aufmauerung mit einem Wasserrohr und der Inschrift ¿Halte dich rein¿. Davor steht ein Wassertrog, dane-ben auf der einen Seite eine steinerne Ruhebank, auf der anderen Seite führt eine Sandsteintreppe auf das obere Niveau zu einem Sitzplatz mit Bänken und einem Mühlrad auf Betonstütze als Tisch. Ein zweiter Sitzplatz besteht aus Bänken und einer runden Sandsteinplatte als Tisch. Hier steht auf einem Sockel ein Gedenkstein aus Beton mit scharrierter Oberfläche und der Inschrift: ¿1934 errichtet von Baumeister W. Carstens Bad Oeynhausen, mit Hilfe der Schuljugend Dehme¿ sowie auf dem Sockel die Bezeichnung des Platzes ¿Der Sassenborn¿.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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