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Mitteilung vom 31.05.16

Presse-Infos | Jugend und Schule

¿Gelingende Integration steigert das Konfliktpotenzial¿

Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani zur Integration von Flüchtlingen

Münster (lwl). In der Vortragsreihe ¿Praxiswissen trifft Wissenschaft¿ am 8. Juni im Plenarsaal des LWL-Landeshauses (Freiherr-vom-Steinplatz 1 in Münster) stellt der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani von der Fachhochschule Münster städtische und regionale Besonderheiten bei der Integration von Flüchtlingen vor. Dabei greift er auf Erkenntnisse der nationalen und internationalen Forschung zurück. Der Migrationsforscher, der syrische Wurzeln hat, referiert auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und der Fachhochschule Münster im Rahmen der Vortragsreihe über seine Studien und Untersuchungen zu regionalen Besonderheiten bei der Integration von Flüchtlingen.

Die hohe Zahl nach Deutschland einreisender Flüchtlinge ist vorerst zurückgegangen. Neben der Versorgung, Betreuung und Unterbringung der Migranten geht es jetzt vor allem darum, die Flüchtlinge langfristig zu integrieren. Nordrhein-Westfalen muss 22 Prozent der Geflüchteten aufnehmen und integrieren und hat dabei regional sehr unterschiedliche Voraussetzungen: urbanisierte und dicht besiedelte Räume - auch mit Migranten ¿ gehören ebenso zu NRW wie ländliche Strukturen und eine Vielzahl kleiner Gemeinden.

El-Mafaalani sieht die Verteilung der Flüchtlinge in die Fläche differenziert. Er zieht das Sprichwort ¿Auf dem Dorf fällt der Fremde auf, in der Großstadt der Bekannte¿ heran, um die vorherrschende Flüchtlingsunterbringung in Deutschland zu kritisieren und um deutlich zu machen, dass Integration am besten in Regionen mit Migrationserfahrung, sprich in Großstädten, klappen kann.

Gleichzeitig traut er sich, Deutschland die Schulnote "Drei plus" im Fach Integration zu geben: "Wir können von keinem anderen Staat mit gleichen Voraussetzungen mehr lernen. Integration gelingt in Deutschland vergleichsweise gut".

El-Mafaalani stellt auf den ersten Blick irritierende Thesen auf: ¿Gelungene Integration steigert das Konfliktpotenzial¿. Denn nur in einem Land, wo Migranten gut integriert seien, könne ein Kopftuch-Streit wie in Deutschland stattfinden. Auch die Zunahme von extremistischen Phänomenen sieht er zu einem großen Teil in der gelungenen Integration begründet.

Seine Forschungsergebnisse bieten in der Veranstaltung beim LWL zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Diskussion. Eingeladen sind interessierte Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Studierende und Lehrende. Ziel der Veranstaltung, die von Kathrin List (LWL-Landesjugendamt) und Prof. Stefan Gesmann (FH Münster) moderiert wird, ist es Ansätze und Kriterien für eine gelingende Gemeinwesenarbeit zu entwickeln. Es wird um eine Online-Anmeldung unter folgendem Link gebeten:
http://www.fh-muenster.de/fb10/termine/weiterbildungskatalog.php?wkid=3197&year=2016

Hintergrund
Die kostenfreie vierteilige Veranstaltungsreihe "Praxiswissen trifft Wissenschaft" ist ein Kooperationsprojekt des LWL-Landesjugendamtes Westfalen und der Fachhochschule Münster und findet jeweils im Plenarsaal des LWL-Landeshauses (Freiherr-vom-Stein-Platz 1, Münster) statt. Ausgewählte Themen der Kinder- und Jugendhilfe werden in der Zeit von 16 bis 18 Uhr durch Impulsreferate vermittelt und können anschließend diskutiert werden. Die weiteren Veranstaltungen der Reihe finden am 31. August (¿Pflegekinder mit Behinderung¿) und 7. Dezember (¿Kindeswohl zwischen Jugendhilfe und Justiz¿) statt.


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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie sind herzlich eingeladen, an der Vortragsreihe ¿Praxiswissen trifft Wissenschaft¿ teilzunehmen. Ihre Ansprechpartnerin vor Ort ist Kathrin List, gerne vermittelt sie Ihnen Gesprächspartner.


PDF-Flyer zur Veranstaltungsreihe: https://www.fh-muenster.de/fb10/downloads/weiterbildung/2016_Praxiswissen_trifft_Wissenschaft_BILDSCHIRM.pdf



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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48145 Münster
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