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Mitteilung vom 19.05.16

Presse-Infos | Kultur

Treffen der westfälischen DNK-Denkmalpreisträger würdigt das Engagement des Mühlenvereins im Kreis Minden-Lübbecke

Bewertung:

Petershagen (lwl). Zu ihrem neunten Jahrestreffen kamen am Mittwoch (18.5.) auf dem Mühlenbauhof in Petershagen-Frille (Kreis Minden-Lübbecke) die westfälisch-lippischen Preisträger des ¿Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz¿ (DNK) zusammen. Auf Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) treffen sich seit 2008 die vom DNK ausgezeichneten ehrenamtlichen Denkmalpfleger einmal im Jahr in Westfalen zum Erfahrungsaustausch.

¿Die rund 40 restaurierten Wind-, Wasser- und Rossmühlen im Mühlenkreis Minden-Lübbecke zeigen eindrucksvoll, wie bedeutend Baudenkmäler für die Identität einer Region sein können. Sie sind damit auch ein Beleg dafür, dass ein Engagement in der Denkmalpflege nicht ausschließlich ökonomische Werte schafft bzw. zu erhalten hilft¿, sagte LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens. Er betonte, dass Fördermittel neben dem Ehrenamt eine wesentliche Grundlage für den Erfolg seien: ¿Denkmalpflege ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Pflege und Erhaltung wertvollen Kulturgutes durch ehrenamtlich tätige Bürger, die sich in Stiftungen, Fördervereinen oder einfach als Privatpersonen für den Erhalt unseres historischen Kulturgutes engagieren, ist ein wesentlicher Beitrag. Aber bürgerschaftliches Engagement ist auf staatliche Unterstützung angewiesen", so Mertens. Er kritisierte, dass das Land Nordrhein-Westfalen 2014 die direkte Denkmalförderung weitgehend durch Darlehnsprogramme ersetzt habe.

¿Die Arbeit unserer vielen Ehrenamtlichen im Mühlenverein ist vorbildlich, denn der Erhalt und die Pflege unserer Mühlen geht einher mit der Vermittlung ihrer Geschichte¿, lobte Dr. Ralf Niermann, Landrat und 1. Vorsitzender des Mühlenvereins. ¿Durch das facettenreiche Veranstaltungsangebot werden die Zeitzeugen unserer Mühlengeschichte zu lebendigen Orte¿, ergänzte Petershagens Bürgermeister Dieter Blume. ¿Dieses ganzheitliche Nutzungs- und Pflegekonzept hilft, dass sich auch unsere jüngere Generation frühzeitig mit den historischen Spuren ihres Lebensumfeldes auseinandersetzt.¿ Für sein Engagement wurde der Verein 2011 mit dem Deutschen Denkmalpreis - der Silbernen Halbkugel - ausgezeichnet.

Vereinsgeschäftsführer Friedrich Rohlfing: ¿Wir sind stolz darauf, in diesem Jahr die Gastgeber zu sein und dem Netzwerk der Preisträger die historische Kulturlandschaft des Mühlenkreises vorstellen zu dürfen. Wir werben damit auch für die touristischen Potenziale Ost-Westfalen-Lippes.¿ In der Präsentation stellte Rohlfing die geographische Lage der Westfälischen Mühlenstraße und die aktive Denkmalpflege der Mühlenerhaltung durch den Mühlenbauhof dar. Die Gäste erhielten weiter eine Führung durch den Mühlenbauhof und besuchten die Wassermühle in Petershagen-Döhren sowie die Windmühle in Petershagen-Heimsen.

Hintergrund:
¿Der Zusammenschluss der westfälischen DNK-Preisträger ist in Deutschland einmalig. Er macht deutlich, dass die Erhaltung der Denkmäler ein gesellschaftliches Anliegen ist und in Westfalen zu vorbildlichem Engagement motiviert. Wir sind froh, mit unseren Jahrestreffen einen wichtigen Beitrag zur Kultur der Anerkennung leisten zu können", so LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Pankoke, die für die Netzwerktreffen verantwortlich ist. ¿Damit möchten wir unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen und für das ehrenamtliche Engagement in der Denkmalpflege werben."

DNK-Preis
Die ¿Silberne Halbkugel" und der ¿Karl-Friedrich-Schinkel-Ring" gelten als höchste deutsche Auszeichnungen für besondere ehrenamtliche Verdienste im Denkmalschutz. Die Preise werden vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz in Bonn (DNK) vergeben. Das 1973 gegründete DNK ist in Deutschland das übergreifende Forum für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Bau- und Bodendenkmale als wichtiges Kulturerbe für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Der Mühlenverein im Kreis Minden-Lübbecke e. V.
¿Deutschlands größtes Freilichtmuseum liegt in Minden-Lübbecke¿, so werden die Mitglieder des Mühlenvereins zitiert. Im Kreis Minden-Lübbecke haben ungewöhnlich viele Mühlen das sogenannte "Mühlensterben" ab ca. 1920 überlebt, drohten aber zu verfallen. 1973 entwickelten der damalige Kreisheimatpfleger und der amtierende Oberkreisdirektor einen Plan. Gemeinsam gelang es den beiden ¿Mühlenvätern", Fördermittelgeber, Politik und Verwaltung auf kommunaler sowie auf Landesebene, Mühlenbesitzer, Kulturgemeinschaften und Heimatvereine für das Projekt Mühlenrettung zu gewinnen. In Gang gesetzt wurde ein Mühlenerhaltungsprogramm, mit dem bis heute rund 40 Wind-, Wasser und Rossmühlen im gesamten Kreisgebiet restauriert wurden und unterhalten werden. Als Denkmale zeigen sie die Entwicklung des Mühlenwesens von etwa 1650 bis 1950.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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