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Mitteilung vom 20.04.16

Presse-Infos | Kultur

Auf den Spuren des Bergbaus an der Ruhr

Führungen im LWL-Industriemuseum

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Witten (lwl). Am Sonntag (24.4.) lockt das Industriemuseum Zeche Nachtigall mit gleich zwei Führungen zur Geschichte des Steinkohlenbergbaus im südlichen Ruhrgebiet. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt um 11 Uhr zur Führung durch die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse ¿ 300 Jahre Bergbau im Hettberg¿ und um 14.30 Uhr zur Themenführung "Zeche Eimerweise" in sein Wittener Museum ein.

Vorstoß ins Ungewisse
Der Bergbau im Hettberg begann bereits im frühen 18. Jahrhundert. Bauern der Region beantragten erstmals die Förderung von Kohle, bevor die Familie von Elverfeldt in das Geschäft mit dem schwarzen Gold einstieg. Die adeligen Besitzer legten den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Gelände des Wittener LWL-Industriemuseums fortbesteht. Noch bis Ende Juni widmet sich die Sonderausstellung der Geschichte von 300 Jahren Bergbau im Hausberg der Zeche Nachtigall. Ein Höhepunkt der Schau ist die digitale Rekonstruktion der einst aktiven Schächte, Stollen und Abbaubetriebe im Untergrund der Zeche. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung Ende des 19. Jahrhunderts. Daneben können Besucher Exponate wie den ältesten erhaltenen Grubenwagen des Ruhrgebiets bestaunen.

Zeche Eimerweise
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte die Bevölkerung nicht mehr ausreichend mit Kohle zum Kochen und Heizen versorgt werden. Als Folge erlaubte die britische Militärregierung Städten und Gemeinden, für ihre Bevölkerung geringe Mengen Kohle zu fördern, die der Großbergbau in früheren Jahren nicht abgebaut hatte. Zwischen 1945 und 1976 entstanden so über 1000 Kleinzechen an der Ruhr, die oft für nur kurze Zeit in Betrieb waren. Eine von ihnen war die Kleinzechenanlage ¿Ingeborg¿ des Unternehmers Karl Hopp in Witten-Durchholz. Im Sommer 1957 förderte Hopp mit nur zwei Mitarbeitern 1000 Tonnen Kohle aus dem zuletzt 15 Meter tiefen Schacht. Ein Nachbau der ehemaligen Kleinzeche mit Schacht, Fördergerüst, Verladerampe und Betriebsgebäude ist heute im LWL-Museum zu sehen. Zusammen mit Fotos und Dokumenten anderer Kleinbetriebe wird diese fast vergessene Phase des Bergbaus in der Dauerausstellung wieder lebendig.

Die Führungen sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder 1,50 Euro, Familienkarte 7,50 Euro).



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nancy Schumacher, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
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