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Mitteilung vom 04.02.16

Presse-Infos | Kultur

Neue Ausstellung in der Galerie der Gegenwart

LWL-Museum und Westfälischer Kunstverein setzen Reihe ¿Radar¿ fort

Bewertung:

Münster (lwl). Zum zweiten Mal realisieren das LWL-Museum für Kunst und Kultur und der Westfälische Kunstverein in Münster zusammen in der Galerie der Gegenwart des Kunstvereins eine Ausstellung der Reihe ¿Radar¿. Hier werden aktuelle Positionen jüngerer, noch weitgehend wenig bekannter Künstler präsentiert, die den Kuratorinnen aufgefallen, ihnen auf dem ¿Radar¿ erschienen sind.

Unter dem Titel ¿Unfolding¿ zeigt diesmal die Bremer Künstlerin Effrosyni Kontogeorgou (*1980, Athen) aktuelle Arbeiten. Die Künstlerin arbeitet meist in raumgreifenden Installationen, die teils aus skulpturalen Elementen und teils aus Projektionen und technischen Einbauten bestehen. Die Verbindung verschiedenster Techniken und Materialien zeichnet ihr Werk aus. Für ihre ortsspezifischen Arbeiten setzt sich Kontogeorgou intensiv mit der Beschaffenheit, Funktion und Geschichte von Räumen und Orten auseinander.

So auch in der Ausstellung ¿Unfolding¿: Hier findet sich im Eingangsbereich der Galerie der Gegenwart die Videoinstallation ¿A Thought of Flying¿ (2015). Es scheint, als würde ein an der Wand befestigtes Blatt Papier von einem Luftzug bewegt werden und immer wieder kurz davor zu sein, herunterzufallen. Woher kommt der Luftzug? Die Arbeit spielt mit der Wahrnehmung des Raumes und seinen technischen und konstruktiven Voraussetzungen. In einem Ausstellungsraum ist die Klimatechnik von besonderer Bedeutung, da Kunstwerke unter speziellen Bedingungen bewahrt werden müssen.

Die Künstlerin hat in den eigentlichen Ausstellungsraum eine zusätzliche Wand eingezogen und so das Volumen des Raumes geteilt. Die neue Wand öffnet sich am hinteren Ende des Raumes in einen dunklen Schlauch. Dort lassen sich stärkere Luftzüge ¿ in Analogie zu den scheinbaren Luftbewegungen beim Papier ¿ tatsächlich spüren. Es herrscht völlige Dunkelheit, nur langsam gewöhnt sich das Auge daran. Schafft der Besucher es bis zum Ende des Raumes, so verändert sich plötzlich der Untergrund: Hier ist ein Sandboden angelegt. Damit greift die Künstlerin eine konstruktive Eigenart der Museumsarchitektur auf: So gibt es im Kellergeschoss des Gebäudes einen Hohlraum, der komplett mit Sand gefüllt und somit nicht als Keller nutzbar ist. Kontogeorgou thematisiert in ihren Arbeiten immer wieder solche Eigenarten von Gebäuden und Räumen auf, die mitunter etwas Geheimnisvolles an sich haben. Zugleich stellt sie die Wahrnehmungen des Betrachters auf die Probe und konterkariert nicht selten bestehende Erwartungen.

Die Künstlerin hat zunächst ihr Diplom an der Hochschule der bildenden Künste in Athen gemacht. Bis 2010 studierte sie Digitale Medien in Bremen und ist dort Meisterschülerin bei Jean-François Guiton.

Die Eröffnung findet am Freitag (5.2.) um 19 Uhr parallel zu der Ausstellungseröffnung von Jon Rafman im Westfälischen Kunstverein statt.

Ein Künstlergespräch mit Effrosyni Kontogeorgou, Jenni Henke vom Westfälischen Kunstverein und Marijke Lukowicz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, findet am Donnerstag (7.4.) um 19 Uhr im Westfälischen Kunstvereins statt.

Am Donnerstag (21.4) um 12.30 Uhr findet eine Kunstpause mit Marijke Lukowicz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, statt.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org



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Tel.: 0251 5907-210
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48143 Münster
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