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Mitteilung vom 13.01.16

Presse-Infos | Kultur

Der Gnadenstuhl: Andachtsbild der Heiligen Dreifaltigkeit

LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats Januar

Bewertung:

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster stimmt mit dem Werk ¿Die heilige Dreifaltigkeit (Gnadenstuhl)¿ (um 1516-1518) von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1533) als Kunstwerk des Monats Januar auf das im Jahr 2017 anstehende Reformationsjubiläum ein.

Um 1516/1518, kurz vor dem Beginn der Reformation, schuf Lucas Cranach als Freund Martin Luthers ein kleines Andachtsbild der Heiligen Dreifaltigkeit: Gottvater, Sohn und Heiliger Geist in einer Wolkengloriole, die Luther erstmals als ¿Gnadenstuhl¿ bezeichnete. Das Werk zeigt zwei Engel, welche die Martersäule und das Kreuz Christi tragen und ebenso wie der tote Christus an das zentrale Erlösungswerk des christlichen Glaubens erinnern.
Inhaltlich lässt sich die Darstellung mit den seit 1515 von Martin Luther in Wittenberg entwickelten Glaubenslehren verbinden, wonach der Mensch seine Sündhaftigkeit vor Gott nicht mit eigenen frommen Werken gut machen kann, sondern sie erkennen und mit Christus leidend bereuen muss, bevor er auf die Gnade Gottes hoffen kann. Die für Luther zentrale Bibelstelle im Römerbrief des Apostels Paulus (3,22-25) nennt ausdrücklich den ¿Gnadenstuhl¿ als Bild dieser göttlichen Heilszusage.

Die auf Christus konzentrierte Frömmigkeit entspricht einerseits spätmittelalterlicher Tradition. Auf der anderen Seite verbildlicht sie Luthers Anliegen, dass es auf Gottes Heilszusage ankommt, die Gott mit dem Opfertod seines Sohnes verbindlich machte. Dagegen verblassten für ihn die Heiligen und der gesammelte ¿Gnadenschatz¿ der Kirche, gegen deren Vermarktung durch Ablassverkäufe Luther dann protestierte ¿ und die Reformation auslöste.

Seit 1978 stellt das LWL-Museum für Kunst und Kultur jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung vor. Das Kunstwerk des Monats ist im Foyer des Museums am Eingang Pferdegasse ausgestellt. Die Publikation dazu ist im Museumsshop für einen Euro erhältlich.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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