Mitteilung vom 06.01.16
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Langjährige LWL-Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Ruth-Elisabeth Mohrmann verstorben
Münster (lwl). Nach schwerer Krankheit ist Prof. Dr. Ruth-Elisabeth Mohrmann, die langjährige Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Ende Dezember wenige Tage nach ihrem 70. Geburtstag verstorben.
Ruth Mohrmann hat in Marburg, Kiel und München Volkskunde, Geschichte und Germanistik studiert. Sie wurde 1975 in Kiel promoviert und arbeitete acht Jahre im Sonderforschungsbereich Vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster. 1986 habilitierte sie sich mit einer Studie über die städtische und ländliche Wohnkultur im Land Braunschweig. Von 1988 bis 1993 hatte Mohrmann den Lehrstuhl für Volkskunde an der Universität Bayreuth inne. 1993 erhielt sie den Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo sie bis 2011 als Direktorin das Seminar für Volkskunde/ Europäische Ethnologie leitete.
Die Mitgliederversammlung der Volkskundlichen Kommission für Westfalen wählte Mohrmann 1993 zur Vorsitzenden. 21 Jahre lang stand sie diesem wissenschaftlichen Gremium mit zuletzt 73 ehrenamtlichen Wissenschaftlern vor. ¿Unter dem Vorsitz von Ruth Mohrmann konnte die Volkskundliche Kommission für Westfalen zahlreiche Projekte anstoßen, die weit über Westfalen hinaus auf großes Interesse stießen¿, so LWL-Direktor Matthias Löb. Tausende von Zuschriften zu der Aktion ¿Mein 18. November¿, in denen die Westfalen über ihren Alltag schrieben, und über 120 Bände in der Publikationsreihe ¿Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland¿ belegten das breitgestreute Engagement. Mohrmann sei die Einwerbung umfangreicher Drittmittel zu verdanken. Dank der zusätzlichen Mittel und Arbeitskräfte konnte ein Großteil der Bestände der Volkskundlichen Kommission digitalisiert werden und steht nun in einem Online-Archiv Internet-Nutzern zur Verfügung.
Löb: ¿Mit wachem Verstand, einem weit gespannten Netz an Kontakten und großem Weitblick gelang es Ruth-Elisabeth Mohrmann, Projekte anzustoßen und die Vernetzung unserer Kommission mit Einrichtungen innerhalb und außerhalb Westfalens voranzutreiben. Mit ihr verlieren wir eine engagierte Wissenschaftlerin und Werberin für eine moderne Volkskunde.¿
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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