Mitteilung vom 03.11.15
Presse-Infos | Jugend und Schule
¿Trendwende bei der stationären Unterbringung junger Menschen?¿
LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers zu Daten der Erziehungs- und Eingliederungshilfe von IT.NRW
Münster (lwl). Im Jahr 2014 wurden in Westfalen in 120.277 Fällen Erziehungs- und Eingliederungshilfen für Kinder und Jugendliche in Anspruch genommen. Das geht aus einer Statistik hervor, die IT.NRW jetzt vorgelegt hat.
Laut Statistik haben Eltern am häufigsten die Erziehungsberatung in Anspruch genommen. ¿Das zeigt, wie hoch die Akzeptanz dieser freiwilligen Leistung bei den Familien in Westfalen-Lippe ist¿, erläutert Birgit Westers, Jugenddezernentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). ¿Gerade in den vergangenen Jahren haben sich die Erziehungsberatungsstellen ¿ in Trägerschaft der Städte und Kreise und der Wohlfahrtsverbände ¿ den vielschichtigen Veränderungen vor Ort angepasst und bieten immer häufiger offene Sprechstunden in Kindertageseinrichtungen und Familienzentren an.¿
Den höchsten Fallanstieg verzeichnet die Statistik bei den Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen. ¿Mit der Eingliederungshilfe wollen die Jugendämter jungen Menschen mit Behinderung dabei helfen, am alltäglichen Leben teilzunehmen, zum Beispiel mit der Unterstützung durch Integrationshelfer¿, so Westers. Die beiden Landesjugendämter in NRW haben für die Fachkräfte in den Jugendämtern vor Ort einen Leitfaden für dieses wichtige Feld der Jugendhilfe entwickelt. ¿Mit dieser Arbeitshilfe wollen wir den Mitarbeitenden in den Jugendämtern die Arbeit erleichtern und auch zu einer höheren Einheitlichkeit beitragen¿, so Westers.
Bei den stationären Hilfen ging der Trend 2014 noch stärker zur Unterbringung in Pflegefamilien. ¿Ob sich dieser Trend im nächsten Jahr fortsetzen wird, ist mit Blick auf die steigende Gesamtzahl aufgrund der zunehmenden Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge fraglich¿, blickt Westers in die Zukunft. Denn seit dem 1. November ist jedes örtliche Jugendamt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zuständig. ¿Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang es gelingt, für diese jungen Menschen Pflegefamilien zu finden¿, so die LWL-Jugenddezernentin weiter. Viele Jugendämter arbeiten bereits an Gastfamilien-Projekten, um das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung aufzugreifen und den Jugendlichen eine andere Form der Integration anzubieten. ¿Wir brauchen vielfältige Unterbringungsmöglichkeiten¿, hält Westers fest.
Service für Redaktionen:
¿ Detaillierte Zahlen nach Regionen gibt es in der Anlage zur PM von IT.NRW: https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2015/pres_282_15.html
¿ Das LWL-Landesjugendamt Westfalen hat am 2. November den ¿Hilfen zur Erziehung (HzE)-Bericht 2015 NRW¿ online gestellt. Hier werden die Ergebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistik, basierend auf der Datenbasis 2013, interpretiert. Dieser HzE-Bericht für ganz NRW nimmt vor allem die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in den Fokus und beleuchtet in einem weiteren Schwerpunkt die Verbindungen zwischen der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Download: http://www.lwl-landesjugendamt.de (im Slider am unteren Ende der Seite)
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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