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Mitteilung vom 29.09.15

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Nicht nur ein Wappenadler - preußische Spuren im Ruhrgebiet

Vortrag von Dr. Thomas Parent im LWL-Industriemuseum

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Waltrop (lwl). Vor 200 Jahren wurde die preußische Provinz Westfalen gegründet. Auf die vielfältigen Spuren der preußischen Herrschaft begibt sich Dr. Thomas Parent am Dienstag (13.10.) in einem Bildvortrag im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. Der Landschaftverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt um 19 Uhr dazu ein. Der Eintritt ist frei.

Nicht nur am Oberhaupt des Schiffshebewerks prangt an prominenter Stelle ein preußischer Wappenadler. An vielen Stellen im Ruhrgebiet stößt man auf dieses Wappen, unter anderem an Gerichtsbauten und zahlreichen Denkmälern. Auch patriotische Zechennamen wie ¿Friedrich der Große¿ und ¿Unser Fritz¿ in Herne erinnern an die preußische Vergangenheit. Bei der Zeche Waltrop handelte es sich gar um eine preußische ¿Staatszeche¿. Das erklärt der Historiker Parent so: ¿Nach den Erfahrungen des großen Bergarbeiterstreiks von 1889 wollte die Regierung die Kohleversorgung ihrer Kriegsschiffe im Krisenfall durch eigene Bergwerke sichern, bei denen sie selber Herr im Hause war.¿

Zu den preußischen Spuren im Ruhrgebiet gehören auch Zeugnisse früher Wirtschaftsförderung: So birgt das Bochumer Bergbaumuseum die erste Dampfmaschine des Ruhrgebiets, die auf Veranlassung des Freiherrn vom Stein 1799 auf der Saline Königsborn bei Unna in Betrieb gegangen war. In Dortmund wurde das Kaiserdenkmal auf der Hohensyburg maßgeblich von den Großindustriellen des Ruhrgebiets finanziert, die ihre Arbeiter durch die Förderung ¿vaterländischer¿ Gefühle von Streik und Aufruhr abhalten wollten.

Die ¿patriotische Denkmallandschaft¿ des Ruhrgebiets stellt der Referent ausführlich vor. Besonders weit verbreitet war der Kult um Wilhelm I.. Von diesem ¿Heldenkaiser¿ gibt es zum Beispiel eine Reiterfigur in Essen, eine Standfigur am Duisburger Rathaus und eine Sitzfigur im Dortmunder Westfalenpark. Weitere Denkmäler erinnern an die ¿Reichseinigungskriege¿ von 1864, 1866 und 1870/71, darunter auch eine ¿Germania¿ in Waltrop.

Parent, der als langjähriger stellvertretender Direktor des LWL-Industriemuseums das Ruhrgebiet bestens kennt und mehrere Bücher über das Revier veröffentlicht hat, nimmt die Besucher mit auf eine Reise zu den preußischen Hinterlassenschaften rund um Waltrop.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Arnulf Siebeneicker, Telefon: 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org.
presse@lwl.org



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Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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