Mitteilung vom 24.09.15
Presse-Infos | Kultur
Von verlorenen Schächten und segelnden Kohlenschiffen
Sonntagsführungen im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Witten (lwl). Wie viele Stollenzechen gab es rund um den Hettberg? Mit welchen Werkzeugen bauten die Bergleute vor 300 Jahren Kohle ab? Wann begann der Strukturwandel im Muttental? Wie viele Lastkähne verkehrten zur Blütezeit der Segelschifffahrt auf der Ruhr? Wo lag der Schiffbauplatz in Witten? Wie lange hielt ein Ruhraak? Diese und andere Fragen beantworten zwei Führungen am Sonntag (27. 9.) im LWL-Industriemuseum. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt um 11 Uhr zur Ausstellungsführung durch die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse ¿ 300 Jahre Bergbau im Hettberg¿ und um 14.30 Uhr zur Themenführung "Kohlenschiffe auf der Ruhr" in sein Industriemuseum ein.
Vorstoß ins Ungewisse
Im Jahr 1714 wurden die Steinkohlenflöze im Hettberg zum ersten Mal aktenkundig. Anteilseigner des Feldbesitzes waren zunächst mehrere Bauern der Region, bevor die adelige Familie von Elverfeldt in das Geschäft mit dem schwarzen Gold einstieg. Die neuen Besitzer legten den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Gelände der Zeche Nachtigall fortbesteht. Seit April 2014 widmet sich die Sonderausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse¿ der 300 Jahre alten Bergbaugeschichte im Hettberg. Im Zentrum der Schau steht die digitale Animation der einst aktiven Schächte, Stollen und Abbaubetriebe im Untergrund der Zeche Nachtigall. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung. Daneben präsentiert die Ausstellung Zeugnisse aus der wechselvollen Geschichte der Wittener Steinkohlenzeche.
Kohlenschiffe auf der Ruhr
Im 19. Jahrhundert ist die Ruhr der einfachste Weg, um die Kohle von den Lagerplätzen der Zechen zu den Häfen in Mülheim oder Ruhrort zu transportieren. Über die Blütezeit der Segelschifffahrt auf dem Gewässer ist heute nur noch wenig bekannt. Mit der Eröffnung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Jahr 1848 beginnt der schleichende Niedergang der Ruhrschifffahrt. Als die Ruhrtalbahn im Jahr 1874 ihren Betrieb aufnimmt, bricht der Kohlenverkehr auf dem Fluss vollkommen zusammen. 1890 setzt das letzte Lastenschiff die Segel. Das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall beleuchtet in seiner Dauerausstellung ein spannendes Kapitel der Industriegeschichte. Im Mittelpunkt steht der rekonstruierte Ruhraak ¿Ludwig Henz¿.
Die Sonntagsführungen sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder 1,50 Euro, Familienkarte 7,50 Euro). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nancy Schumacher, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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