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Mitteilung vom 25.08.15

Presse-Infos | Kultur

Freiherr vom Stein führt selbst durch das Schloss

LWL plant in Cappenberg eine neue Präsentation der Ausstellung

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(lwl). Künftig wird der Schlossherr Freiherr vom Stein selbst zu Wort kommen: Denn nach dem Umbau von Schloss Cappenberg, der Anfang September 2015 startet, wird auch die Ausstellung ab 2017 neu präsentiert, die der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) dort 15 Jahre lang gezeigt hat. Sowohl der ehemalige Ruhesitz des Freiherrn vom Stein als auch die Ausstellung über den preußischen Reformer werden umfassend renoviert. Die Kosten für den Ausstellungsumbau werden bei rund 400.000 Euro liegen. Nach der Wiedereröffnung im Frühjahr 2017 bleibt auch der Kreis Unna mit Ausstellungen auf Schloss Cappenberg vertreten.

Die umfassende Überarbeitung der Ausstellung soll dazu beitragen, das Leben und Wirken des Freiherrn vom Stein einem breiten Publikum zeitgemäßer und anschaulicher zu präsentieren. So ist der preußische Politiker selbst Protagonist der Ausstellung: "Zukünftig soll der Freiherr vom Stein persönlich die Museumsbesucher auf einem Audioguide begrüßen, aus seinem Leben berichten und sein Schloss zeigen", erläuterte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale das neue Konzept. ¿Wenn Geschichte über die Ich-Perspektive des preußischen Staatsmannes vermittelt wird, erleichtert das den Zugang zu der Ausstellung und damit die Identifikation mit dem Thema.¿

Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, sieht deutliche Parallelen zur Modernisierung des LWL-Museums in Münster und stellte die Vorteile des Umbaus hervor: ¿Der LWL wird die Ausstellung vollkommen neu präsentieren. Zusammen mit dem Büro Space 4 aus Stuttgart, das auch die Präsentation im LWL-Museum entworfen hat, werden wir ein völlig neues Erzählformat entwickeln. Thematische Raumkonzepte, Story-Telling: Das sind Schlagworte, unter denen man zeitgemäß Kunst und Geschichte vermittelt.¿

Der LWL wird ab 2017 ausschließlich drei Geschosse des Mitteltraktes mieten. Dabei bezieht der Kreis Unna das Erdgeschoss, während der LWL seine Ausstellung im Obergeschoss mit dem Stein-Saal präsentiert. Im Untergeschoss werden Garderobe und WC einen Platz finden. Der bisher angemietete Westflügel zählt nicht mehr zur Mietfläche, sodass sie sich von derzeit rund 2.400 Quadratmeter auf künftig ca. 1.700 Quadratmeter reduziert. Davon planen der LWL und der Kreis Unna jeweils rund 400 Quadratmeter für Ausstellungsflächen zuzüglich erforderlicher Nutzflächen für Garderoben und Werkstätten ein.

¿Das Schloss wird so renoviert und umgebaut, dass das gesamte Gelände museal erschlossen werden kann und barrierefrei wird. Das bedeutet auch eine deutliche Aufwertung von Schloss Cappenberg als touristisches Ziel¿, beschrieb Rüschoff-Thale den Nutzen des Projekts.

¿Der Ort und die Persönlichkeit des Freiherrn vom Stein bieten zusammen mit den historischen Exponaten aus der Sammlung des LWL-Museums die Möglichkeit, ein außergewöhnliches Besuchererlebnis zu entwickeln. Wer zukünftig nach Schloss Cappenberg kommt, wird das Gefühl haben, dem Freiherrn persönlich zu begegnen und von ihm durch sein Haus geführt zu werden.
Dabei legen wir sehr viel Wert auf Authentizität und darauf, die Vorstellungskraft der Besucher anzuregen¿, erklärte der Ausstellungsgestalter Henning Meyer, Space 4 (Stuttgart).
Der LWL erinnert seit dem Jahr 2000 im Schloss Cappenberg an den Freiherrn vom Stein, einen seiner Gründer: Nach seinem Rückzug aus der ¿großen Politik" erwarb er 1816 Schloss Cappenberg als Alterssitz, wo er 1831 mit 74 Jahren verstarb.

Im April 2015 beschlossen die LWL-Abgeordneten, den Mietvertrag mit dem Besitzer des Schlosses für weitere 20 Jahre zu verlängern. Das Schloss Cappenberg gilt als bedeutendes Beispiel westfälischer Klosterbaukunst aus der Zeit des Barock. Als späterer Land- und Ruhesitz des Freiherrn vom Stein beherbergt es neben einem Großteil der mittelalterlichen Urkunden des Stiftes außerdem den schriftlichen Nachlass des preußischen Politikers.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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