LWL-Newsroom
Mitteilung vom 20.07.15
Presse-Infos | Kultur
Feuer als eine Facette von Licht
LWL-Museum präsentiert Otto Piene-Ausstellung
Münster (lwl). Noch bis zum 20. September blinkt, leuchtet und strahlt es im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, denn dort ist die neue Ausstellung ¿Otto Piene. Licht¿ zu sehen. In insgesamt sechs Ausstellungsräumen präsentiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eine Auswahl von Pienes Werken, konzentriert auf verschiedenste Begegnungen mit dem Künstler und der Bedeutung des Lichtes in seinen Werken. Wie sehr Otto Piene von dem Medium Licht fasziniert war, lässt sich in der neuen Ausstellung nachempfinden. Eine Serie stellt die wichtigsten Kunstwerke vor.
Das Kunstwerk ¿Schwarzer Komet¿ (1989/90) von Otto Piene schmückt neben weiteren großformatigen Feuerbildern und Gemälden die Wände des Raums ¿Licht und Farbe¿ in der Ausstellung ¿Otto Piene. Licht¿. Seine früheren Experimente mit Rastersieben inspirierten den Künstler ab 1959 zu der Arbeit an Rauchzeichnungen. In dieser Zeit arbeitete er erstmals mit dem Element Feuer und seiner ¿natürlichen Wirkform¿, dem Rauch. Pienes Ziel war es, eine weitere Facette des Lichts, mit dem er sich so verbunden fühlte, zu inszenieren.
Piene entwickelte diese experimentelle Malweise weiter und so entstanden um 1961 die ersten durch Feuer verursachten Bilder. Die Feuerbilder bestehen oft aus einem schwarzen Zentrum mit einer helleren, zu den Rändern hin auslaufenden Fläche und einem Bildhintergrund in leuchtenden Farben, wie das strahlende Sonnengelb des ¿Schwarzen Kometen¿. Durch das Aufbringen von dunkler Farbe auf einer Leinwand, die Piene zusätzlich mit einer Firnis behandelte und mit Streichhölzern entzündete, entstanden die Feuerbilder. Während des Brennvorgangs bewegte er die Leinwand, damit sich die wieder flüssig gewordene Farbe verteilen konnte. Frei von äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel den Stimmungen des Künstlers, hinterließen das Feuer und der Rauch so ganz eigene Spuren auf der Leinwand. Für Piene war klar: ¿Nicht ich male sondern das Licht¿.
Das Medium Feuer ermöglichte dem Künstler, im Schaffensprozess eine gewisse Distanz zu seinen Kunstwerken aufzubauen. So wurde das Auge als künstlerisches Werkzeug bedeutsamer als die Hand, da es zu keiner direkten Berührung zwischen Künstler und Leinwand kam. Vielmehr bedurfte es einer gesteigerten Sensibilität des Künstlers, um die fließenden Energieströme einzufangen. Für Piene war diese Phase bedeutsam, um sein generelles Ziel zu erreichen: die individuelle Künstlerhandschrift zurückzunehmen. Auf diese Weise bot er der Kraft des Lichtes mehr Raum zur freien Entfaltung.
Die Ausstellung wird gefördert von der NATIONAL-BANK und der Kunststiftung NRW.
Otto Piene. Licht
13. Juni bis 20. September 2015
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Semhar Ogbazion, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
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