Mitteilung vom 08.07.15
Presse-Infos | Jugend und Schule
Neuer LWL-Film
Junge Menschen fahren angetrunken Auto, um Fahranfänger über die Gefahren von Alkohol am Steuer aufzuklären
Westfalen (lwl). Sommerzeit ¿ Partyzeit: Die Versuchung, sich nach einer Party doch noch hinters Steuer zu setzen, ist groß. Ein paar Bier werden schon klargehen, denken viele. Warnungen von Angehörigen, Fahrlehrern und Polizei nehmen vor allem viele junge Fahranfänger nicht ernst.
Ganz anders sieht das aus, wenn die mahnende Stimme aus den eigenen Reihen kommt. Deshalb fördert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Peer-Projekt an Fahrschulen (PPF): Junge Menschen, die selber zur Gruppe der Fahranfänger gehören, werden von Fachkräften zu ¿Peers¿ (Englisch für ¿Gleichaltriger¿, ¿Ebenbürtiger¿) ausgebildet. Danach gestalten sie in Fahrschulen Gesprächsrunden rund um das Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. ¿Unser Ziel ist, dass sie damit Fahranfänger in ihrem Alter auf Augenhöhe über die Risiken von Alkohol am Steuer warnen¿, sagt LWL-Jugenddezernent Hans Meyer. ¿Das ist eine andere Ebene als das typische Lehrer-Schüler-Verhältnis.¿ Der Erfolg gibt dem Projekt recht: 90 Prozent der Fahrschülerinnen und Fahrschüler, die von diesen Peers geschult wurden, bewerten das Projekt gut.
Neben der Durchführung von Gesprächsrunden geht das Peer-Projekt der LWL-Koordinationsstelle Sucht und ihren Partnern nun einen neuen visuellen Weg. Den Peers wurde dabei eine besondere Erfahrung ermöglicht: Wie fühlt es sich an, sich alkoholisiert ans Steuer zu setzen? Neun junge Frauen und Männer wagten dieses ungewöhnliche Experiment. Natürlich unter kontrollierten Bedingungen auf der Strecke des Fahrsicherheitszentrums in Haltern. Mit dabei: Die Kamera. Denn der Film zum Selbstversuch kann zukünftig an Fahrschulen gezeigt werden. Vor allem aber ermöglicht die Erfahrung den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ihre theoretischen Informationen durch eigenes Erleben zu ergänzen und damit glaubwürdiger zu vermitteln.
Seine Handlung: Nach einigen Flaschen Bier fühlt der eine sich noch gut, die andere bereits ziemlich angetrunken. Normalerweise wäre jetzt Zeit für den Bus oder den Heimweg zu Fuß. Stattdessen setzen sich die jungen Menschen nun hinters Steuer ¿ mit 0,5 Promille Alkohol im Blut, der in Deutschland geltenden Grenze zur Fahrtüchtigkeit. Angetrunken Auto fahren? Die Ergebnisse sind in allen Fällen ernüchternd.
Der Film kann im Internet angesehen und heruntergeladen werden: http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/Service/TV-und-Audioservice/Filme_Jugend-Schule/trink_fahr_projekt
Hintergrund:
Vor allem junge Fahranfänger neigen dazu, ihre Fähigkeiten im Auto zu überschätzen: 2014 verursachten sie laut NRW-Unfallstatistik über 76 Prozent aller Verkehrsunfälle, an denen sie beteiligt waren. Eine besondere Rolle spielt dabei der Alkoholkonsum. Fast jeder dritte Unfall, bei dem Alkohol im Spiel ist, geht laut ADAC auf das Konto von 18- bis 24-jährigen Autofahrern. In keiner anderen Altersgruppe ist das Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken, derart hoch.
Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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