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Mitteilung vom 18.06.15

Presse-Infos | Kultur

¿Driften. Flucht und Migration ¿ 14 Menschen im Porträt¿

LWL gibt neue DVD heraus

Bewertung:

Münster (lwl). Flucht und Migration sind nahezu täglich Thema in den Nachrichten. Nun hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) den 2014 entstandenen Film ¿Driften. Flucht und Migration ¿ 14 Menschen erinnern sich¿ von Dr. Margit Schild als DVD für die Bildungsarbeit zugänglich gemacht. Am Freitag (19.06.) stellt der LWL die DVD in der Aula der Geistschule an der Grevingstraße in Münster vor. Denn ein Teil der 14 Protagonisten geht dort zum Unterricht.

Der Begriff ¿Driften¿ hat viele Facetten. Das Treiben und sich Treiben lassen bewegt sich zwischen dem Dahinplätschern in sanfter Brise und der schnellen Bewegung am Rande des Kontrollverlustes. Zwischen diesen Extremen schwingt auch der Film ¿Driften¿. Die interviewten Flüchtlinge und Einwanderer, die aus unterschiedlichen politischen Systemen, mit verschiedenen Motivationen und Zielen nach Deutschland gekommen sind, berichten von ihrem derzeitigen Leben. Die Zuschauer erfahren direkt, mitunter auch zwischen den Zeilen, etwas von der Dramatik der Flucht und der alles verändernden Endgültigkeit einer Auswanderung.

Die Machart des Filmes steht in Wechselbeziehung mit dieser emotionalen Spannbreite, indem Schild mit zwei Ebenen arbeitet: einer Interviewebene, in der sie die Teilnehmer befragt und einer Gestaltungsebene, in der die Teilnehmer zu zweit mit schwarzem und weißem Tape auf dem Fußboden und den Wänden eines Theaterproberaumes Zeichnungen anfertigen.

Für die Protagonisten war es wohl dieser Wechsel zwischen dem gestalterischen Part zu zweit, der ganz augenscheinlich emotionale Lockerheit bewirkte und der alleinigen Interviewsituation vor der Kamera, der zu sehr authentischen Aussagen führte. ¿Das Schlimmste war, dass ich eigentlich nicht gehen wollte¿, sagt etwa Freddy Kika Kongo, geboren in der Demokratischen Republik Kongo. Vievien Gerber, geboren in Ungarn, hat ihr Ankommen in Deutschland als Hineinrutschen zwischen zwei Welten empfunden, in einen Bereich, in dem nichts existiert, das Halt oder Identität geben könnte. Isabel Lipthay, der als Journalistin das Wort sehr viel bedeutet, fand nach dem Erleiden von zehn Jahren Diktatur den Weg von Chile nach Deutschland. Sie beschreibt den Zustand ihres Ankommens mit den Worten: ¿Ich konnte auf einmal atmen, aber ich konnte nicht reden, ich verstand nichts¿.

¿Im Schulunterricht und in Gruppen Jugendlicher und Erwachsener kann der Film mit dazu beitragen, dass Erfahrungen angstfrei und diskret angesprochen werden können. Ein Film kann hier hilfreicher sein als ein Gespräch, der Blick auf erzählte Erfahrungen Anderer weniger bedrohlich, als das Besprechen eigener Erfahrungen¿, erläutert Schild.

¿Für Menschen ohne Erfahrungen von Flucht oder Auswanderung ist der Film Anregung und Einladung, sich mehr in die Lage der Betroffenen hineinversetzen zu können und gegebenenfalls bei sich selbst Vorurteile und Vorstellungen zu entdecken, zu hinterfragen und in der Folge verändern zu können¿, so Dr. Hermann-Josef Höper vom LWL-Medienzentrum. Der Film hat zuschaltbare englische Untertitel, so dass er auch in Gruppen eingesetzt werden kann, deren Teilnehmer nur geringe Deutschkenntnisse haben.

Am Freitag (19.06.) wird in der Aula der Geistschule an der Grevingstraße erstmals die DVD ¿Driften. Flucht und Migration ¿ 14 Menschen im Porträt¿ präsentiert. Die DVD ist im Anschluss an die Präsentation sowie direkt beim LWL-Medienzentrum für Westfalen für 14,90 Euro plus Versandkosten erhältlich. Auch über den Online-Bildungsmediendienst EDMOND NRW steht das Medium demnächst allen Schulen in NRW zur Verfügung.


DRIFTEN
Flucht und Migration ¿ 14 Menschen im Porträt

DVD mit Begleitheft, ca. 48 Min., zuschaltbare englische Untertitel
Preis 14,90 Euro,
Bezug LWL-Medienzentrum für Westfalen,
Fürstenbergstraße 13 ¿ 15,
48147 Münster,
E-Mail: medienzentrum@lwl.org,
Fax: 0251 591-3982,
http://www.westfalen-medien.lwl.org



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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