Mitteilung vom 17.06.14
Presse-Infos | Kultur
Der LWL verleiht seinen Förderpreis für westfälische Landeskunde an Sabine Heise aus Ahlen
Historikerin fördert eine lebendige Erinnerungskultur
Münster/Ahlen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat seinen mit 3.100 Euro dotierten Förderpreis für westfälische Landeskunde in diesem Jahr an die in Ahlen (Kreis Warendorf) geborene Historikerin Sabine Heise vergeben. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale hat die Auszeichnung am Dienstagabend (17.06.) im LWL-Landeshaus in Münster überreicht.
¿Sabine Heise erhält den Förderpreis für westfälische Landeskunde, weil sie mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung und Etablierung einer lebendigen öffentlichen Erinnerungskultur leistet¿, zitierte Rüschoff-Thale aus der Urkunde, die sie der Historikerin im Rahmen der Feierstunde aushändigte. Heise greife mit dem Thema ¿Erinnerung¿ eine der zentralen Kategorien historischen Bewusstseins und geschichtlichen Denkens auf. ¿Die Impulse ihrer Arbeit fördern ein selbstkritisches Geschichtsbewusstsein, das zur Akzeptanz der westfälischen Landesforschung innerhalb der Gesellschaft beiträgt¿, so Rüschoff-Thale weiter.
In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Bernd Walter, Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, die vielfältige Arbeit der Historikerin hervor: ¿Sabine Heise leistet sowohl als Forscherin als auch als Initiatorin und Organisatorin von Geschichtsprojekten und Ausstellungen ausgezeichnete Arbeit.
Durch ihre Mittlerfunktion schafft sie Möglichkeiten des fruchtbaren Austausches zwischen individueller Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnis.¿
Sabine Heise, die mit dem Förderpreis zum ersten Mal eine öffentliche Würdigung ihrer wissenschaftlichen Arbeit erfuhr, nahm das Publikum mit auf eine virtuelle Reise durch Westfalen-Lippe und erklärte: ¿Wenn Menschen aus ihrem Leben erzählen, dann wird deutlich: Geschichte geschieht nicht immer woanders, Geschichte wird vielmehr selbst erlebt und mitgestaltet.¿
Zur Person
Sabine Heise wurde 1964 in Ahlen geboren. Sie studierte von 1984 bis 1994 Katholische Theologie, Erziehungswissenschaften, Niederländische Philologie und Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Katholieke Universiteit Nijmegen. Seit Beendigung ihres Studiums ist Sabine Heise als freischaffende Historikerin für verschiedene private und kommunale Archive, Vereine und Ordensgemeinschaften tätig.
Schwerpunkt ihrer Studien zur Regionalgeschichte ist die Arbeit zu verschiedenen gesellschaftlichen Milieus. Ihre Forschungen zu international tätigen Ordensgemeinschaften ermöglichten ihr einen länderübergreifenden Austausch lokalgeschichtlicher Ordensgeschichten und interkulturelle Erfahrungen. Seit 2012 ist sie neben ihren Geschichtsprojekten zusätzlich als Archivfachkraft im Provinzarchiv der Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes tätig. Hier erschließt sie Dokumente der Ordens-, Kirchen-, Frauen- sowie der westfälischen Regionalgeschichte und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Zurzeit arbeitet sie außerdem an einer Biografie über Maria Grönefeld (1941-1993), die als ungelernte Fabrikarbeiterin aus Borghorst (Kreis Steinfurt) sämtliche Schulabschlüsse nachholte, Nationalsekretärin der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und Mitgründerin der Katholischen Arbeiterbildungsstätte Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath wurde.
Hintergrund
Der Förderpreis für westfälische Landeskunde ehrt Personen, die nicht an einer Universität tätig sind und in ihrer Freizeit Landesforschung betreiben oder die ehrenamtliche Forschung besonders fördern. Er soll diejenigen unterstützen, die meist ohne den ideellen und finanziellen Rückhalt einer großen Universität wesentliche Arbeitsergebnisse erbringen. Der Preis wird jährlich vergeben.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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