Mitteilung vom 22.05.14
Presse-Infos | Kultur
Treffen der westfälischen DNK-Denkmalpreisträger würdigt Förderverein Kloster/Schloss Bentlage
Rheine (lwl). Zu ihrem siebten Jahrestreffen kamen am Donnerstag (22.5.) im Kloster Bentlage in Rheine (Kreis Steinfurt) die westfälisch-lippischen Preisträger des ¿Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz¿ (DNK) zusammen. Auf Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) treffen sich seit 2008 die vom DNK ausgezeichneten ehrenamtlichen Denkmalpfleger einmal im Jahr in Westfalen zum Erfahrungsaustausch.
2002 zeichnete das DNK den Förderverein Kloster/Schloss Bentlage für seinen Einsatz mit der ¿Silbernen Halbkugel¿ aus. ¿Der Preis hat uns vor zwölf Jahren in unserem Handeln bestätigt. Diese bedeutende Auszeichnung ist für uns auch heute noch wichtig und motiviert uns unsere Vereinsarbeit immer weiterzuentwickeln¿, sagte Dr. Jürgen Grävinghoff vom Vorstand des Vereins, der sich 1983 mit dem Ziel der Restaurierung, der Pflege und Nutzung der Anlage gründete. Mit intensiver Unterstützung der LWL-Denkmalpflege, der Stadt Rheine sowie durch die hohe finanzielle Unterstützung aus Städtebaufördermitteln des Landes NRW gelang es, von 1990 bis zum Jahr 2000 das gesamte Denkmal zu sanieren und zu einer kulturellen Begegnungsstätte umzugestalten, erläuterte Prof. Dr. Ulrich Eckhardt. ¿Durch Ihren unermüdlichen Einsatz ist das Kloster zu einem beliebten Kunst- und Kulturort geworden und wird durch ihre Arbeit mit Leben gefüllt¿, lobte Rheines Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder.
DNK-Geschäftsführer Dr. Oliver Karnau hob hervor, dass durch die beispielhafte Vereinsarbeit noch weitere Initiativen ins Leben gerufen werden konnten wie die Druckvereinigung Bentlage e.V. oder die ¿Stiftung zur Förderung von Kloster Bentlage¿. Heute gestalten alle ehrenamtlichen und professionellen Partner am Kloster Bentlage vom Förderverein, der Kloster Bentlage gGmbH, der Druckvereinigung, der Stiftung Kloster Bentlage bis hin zum Museum Kloster Bentlage das jährliche Kulturprogramm ¿Akzente¿. ¿Diese Netzwerkarbeit ist vorbildlich für andere Initiativen. Die Generationen übergreifend fortgesetzte Arbeit der westfälischen DNK-Preisträger macht deutlich, dass gemeinschaftlicher Einsatz für ein Denkmal auch das soziale Zusammenwirken fördert¿, sagte Karnau.
¿Ich freue mich, dass durch das Treffen auch die weiteren Preisträger von diesen Erfahrungen profitieren können. Nur durch den hohen Einsatz von vielen Engagierten können heute viele Denkmäler erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden¿, sagte Dr. Holger Mertens von der LWL-Denkmalpflege-, Landschafts- und Baukultur in Westfalen. Die aktuelle Förderpolitik des Landes, die fast ganz von Zuschüssen auf Darlehen umgestellt wurde, führe gerade im Bereich des ehrenamtlichen Engagements zu Rückschlägen, da Vereine und Stiftungen auf direkte Fördermittel angewiesen seien. ¿Ich hoffe, dass die vielen Diskussionen des vergangenen Jahres zu diesem Thema, aber auch die unzähligen Einwendungen, die von Heimatvereinen und Verbänden jeder Couleur zu diesem Verfahren mit Vehemenz vorgetragen wurden, zu einem Umdenken bei der Landesregierung führen werden¿, so Mertens.
Hintergrund Preis:
Die ¿Silberne Halbkugel¿ und der ¿Karl-Friedrich-Schinkel-Ring¿ gelten als höchste deutsche Auszeichnungen für besondere ehrenamtliche Verdienste im Denkmalschutz. Die Preise werden vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) vergeben. Das 1973 gegründete DNK ist in Deutschland das übergreifende Forum für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Bau- und Bodendenkmale als herausragendes Kulturerbe für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Hintergrund Kloster Bentlage
Das 1437 gegründete ehemalige Kreuzherrenkloster liegt inmitten des Erholungsgebietes Bentlage in direkter Nachbarschaft zum NaturZoo und der Saline Gottesgabe in einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft, am linken Ufer der Ems. Die 1803 säkularisierte und seit 1978 im Stadtbesitz befindliche Klosteranlage präsentiert sich heute als Kunst- und Kulturdenkmal, dessen Instandsetzung über 500 Jahre Geschichte lebendig werden lässt. Bentlage gilt als das am besten erhaltene gotische Konventgebäude eines ländlichen Klosters in Westfalen. Barocke und klassizistische Bauspuren verweisen auf die Bautätigkeit der Mönche und ihrer Nachfolger, einer belgischen Adelsfamilie, die das Kloster ab 1803 als Schloss nutzte.
Bei der Restaurierung wurden diese Altersspuren erhalten. Die Ergänzungen wurden mit modernen Materialien ausgeführt. Die geschichtliche Entwicklung blieb somit am Gebäude ablesbar. Seit Beginn der 1990er Jahre hat sich das Kloster Bentlage als ein Zentrum für zeitgenössische Kunst im Münsterland etabliert. Ambitionierte regionale und internationale Kooperations- und Austauschprojekte werden vom Kloster Bentlage initiiert bzw. von ihm mitgetragen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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