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Mitteilung vom 26.11.13

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Glanzvoller Schutz über dem Gnadenbild in Telgte

LWL zeichnet 250 Jahre altes Kupferdach als Denkmal des Monats aus

Bewertung:

Telgte (lwl). Das 250 Jahre alte Mansarddach aus Kupfer über dem Gnadenbild in Telgte (Kreis Warendorf) ist eines der ältesten erhaltenen Dächer dieser Art in Deutschland. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Dach jetzt als Denkmal des Monats ausgezeichnet.

Die Eindeckung besteht aus sehr dickem Kupferblech, das in einem Hammerwerk aus gegossenen Blöcken zu sehr großen und schweren Platten getrieben worden ist. Diese Platten wurden auf der hölzernen Dachkonstruktion untereinander mit Überfalzungen verbunden. ¿Diese ungewöhnliche Dacheindeckung hat sich bis heute erhalten und ist damit genau 250 Jahre alt. In Westfalen findet man eine vergleichbare alte Kupfereindeckung nicht mehr¿, sagt LWL-Denkmalpfleger Dr. Fred Kaspar.

Das genaue Alter des Daches kennen die LWL-Denkmalpfleger aus Archivquellen wie auch aus einer an die Bauzeit erinnernde Inschrift in einer Kupferplatte. ¿Aus dem hohen Alter des Kupferdaches erklärt sich auch, warum man das wertvolle, schwer herzustellende und wohl aus dem Sauerland importierte Material verwendete: Es ist lange haltbar und erfordert wenig Reparaturen¿, so LWL-Denkmalpfleger Christian Steinmeier. Noch heute ist die Deckung brauchbar, sie muss aber repariert werden, da die an der Unterseite mit eingearbeiteten Eisenanker verrostet sind.

¿Die Kupfereindeckung sollte auch die Funktion der Kapelle als Schutzhaus des Gnadenbildes betonen: Die glänzende und besondere Erscheinung des Daches entspricht damit dem besonderen Ort darunter¿, erklärte Kaspar. ¿So hat man auch andernorts früher in der Regel nur Kuppeln und Türme von Bauten mit besonderer Aufgabe und Bedeutung, die eine Fernwirkung haben sollten, mit einem solchen Metalldach ausgezeichnet.¿

Hintergrund
In Telgte wird seit vielen Jahrhunderten eine aus dem späten 14. Jahrhundert stammende Plastik der schmerzhaften Maria mit ihrem toten Sohn als Gnadenbild verehrt. Auf Initiative des Fürstbischofs von Münster schuf man in der Gegenreformation als besonderen Verehrungs- und Aufbewahrungsort dieses Bildes von 1654 bis 1657 die bis heute erhaltene Gnadenkapelle. Als ihr Dach 1763 wegen Baufälligkeit erneuert werden musste, errichtete man im Inneren eine gemauerte Kuppel, über der sich ein für diese Zeit typisches Mansarddach erhebt, das mit Kupfer eingedeckt wurde.



Pressekontakt:
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