Mitteilung vom 25.07.13
Presse-Infos | Soziales
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch besucht Wohninitiative Mettingen
Mettingen (lewe). ¿Ich möchte den Sinn meiner Arbeit sehen und die Menschen kennenlernen, für die ich arbeite.¿ Offen geht Dr. Wolfgang Kirsch damit um, weshalb er sich Jahr für Jahr auf Sommerreise durch Westfalen begibt. Der Warendorfer ist Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Der Kommunalverband ist größter Hilfezahler für Menschen mit Behinderung, weshalb sich Kirsch immer wieder Einrichtungen in Westfalen-Lippe anschaut und am Dienstag (23.07.) Gast der Wohninitiative Mettingen (WIM) war.
Seit April 2011 wohnen an der Burgstraße 8, mitten im Dorf, sieben Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und sind Mieter der WIM, eines Elternvereins. Alle arbeiten in den Ledder Werkstätten (LeWe), fertigen Holzkisten, montieren Tesaroller oder verkaufen Wraps im Kiosk. Ihr Privatleben verbringen sie in Gemeinschaftsräumen und 35 Quadratmeter großen eigenen Appartments. Reinhard Jühe, Vater von Daniela, die bei Kaffee und Kuchen direkt neben Kirsch sitzt, berichtet, wie viel Elternengagement, Entgegenkommen des Privatinvestors und auch eigenes Geld (Ausstattung der Appartments) in diesem Projekt stecke. Kirsch ist beeindruckt und fragt Philip Bühren, wie ihm das Wohnen gefalle. ¿Ich finde das gut, weil ich selbst entscheiden kann, was ich tue und was nicht¿, sagt der junge Mann.
¿Ambulant vor stationär¿ ist die politische Vorgabe, die der LWL umzusetzen hat. Kirsch sagt: ¿Ambulantisierung darf nicht teurer sein als stationäres Wohnen.¿ Das gelingt aus Sicht des LWL beim Mettinger Wohnprojekt, weil der LWL nur die reinen Betreuungsleistungen finanzieren muss, aber keine Investitionskosten zu tragen hat.
Betreuung bedeutet hier: Die LeWe treten als Dienstleister im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens auf. Die WIM ist eine so genannte Hausgemeinschaft. Die Beschäftigten erhalten auf sie persönlich zugeschnittene Betreuungsleistungen von den LeWe-Profis in Form von so genannten Fachleistungsstunden und Hintergrunddiensten, beispielsweise die Nachtbereitschaft. Unterm Strich macht diese Angebotsform sehr flexible Hilfeangebote möglich.
LeWe-Mitarbeiter Matthias Linderkamp, der das Mettinger Projekt intensiv begleitet, betont, dass Stationäres Wohnen weiter dringend gebraucht werde für Menschen mit höherem Hilfebedarf. Kirsch hört geduldig zu und fragt nach: Wie man den Investor überzeugt habe, wie sich der Alltag für die Klienten gestalte, welche Assistenzen sie bräuchten und welche Arbeiten sie in der Werkstatt machten. Dann laden ihn Daniela Jühe, Philip Bühren und Dennis Kuhl in ihre Appartments ein und der Gast staunt über die gehobene Ausstattung, die das Elternengagement ermöglicht hat.
Mettingen sei ein gutes Beispiel dafür, wie man Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit größerem Hilfebedarf gestalten könne, so Kirsch. Ziel der Inklusion müsse eben auch sein, in jedem Ort Einrichtungen der Behindertenhilfe zu installieren.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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