LWL-Newsroom

Mitteilung vom 13.06.13

Presse-Infos | Jugend und Schule

LWL setzt auf Jugendprojekte gegen Politikmüdigkeit und Demokratieferne

In diesem Jahr 50.000 Euro für elf Projekte

Münster/Westfalen (lwl). "Politikmüdigkeit ist keine Randerscheinung", hieß es am Mittwoch, 12. Juni, im Landesjugendhilfeausschuss beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Der LWL steuert hier bewusst mit einem Programm gegen, dessen Ziel es ist, bei Jugendlichen das Interesse an Demokratie zu stärken. Außerdem sollen die Jugendlichen mit Kommunalpolitikern ins Gespräch kommen, um Mitgestaltungsmöglichkeiten zu entdecken. In diesem Jahr fördert der LWL elf Jugendprojekte, die für ein demokratisches Miteinander eintreten.

Die vom LWL geförderten Projekte von kommunalen und freien Trägern sind ¿Streetsport in Hansaviertel¿ (Stadt Greven / Kreis Steinfurt), ¿Stark im interkulturellen Miteinander¿ (Freikirche Heidenoldendorf / Kreis Lippe), ¿Aktiv statt passiv¿ (CVJM Lübbecke / Kreis Minden Lübbecke), ¿Jugend bewegt das Land¿ (Märkischer Kreis), ¿Kommunalpolitik ¿ was` das?¿ (Trägerverein Offene Kinder- und Jugendarbeit in Rüthen / Kreis Soest), ¿Ibbenbürener JugendPolitKultur ¿ Jetzt mal Tacheles!¿ (Pink Pop e.V. Ibbenbüren / Kreis Steinfurt), ¿Lebenswert ¿ Nieheim gemeinsam gestalten¿ (KOMM aktiv e.V. Nieheim / Kreis Höxter), ¿Partizipation und Integration verschiedener Jugendlichengruppen im Ort Willebadessen¿ (KSJ Willebadessen / Kreis Paderborn), ¿Demokratisches Gesicht zeigen ¿ Demokratie stärken ¿ Wählen gehen!¿ (AWO Bezirk Westliches Westfalen, Unterbezirk Bochum), ¿Du willst es doch auch! Was wollen wir eigentlich?¿ (Stadt Siegen) und ¿Hattingen hat Jugendräte (Stadt Hattingen).

"Gespräche und Aktionen helfen, die Distanz zwischen Kindern und Jugendlichen einerseits und Politikern andererseits abzubauen und Demokratie erlebbar zu machen", so LWL-Jugenddezernent Hans Meyer.

Die Projekte greifen die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen mit Ausgrenzung, Vorurteilen, Gewalt und Rassismus auf. Gemeinsam gehen die Projektbeteiligten die Konflikte der Kinder und Jugendlichen und ihre Ursachen an. "Erwachsene aus der Politik und dem sozialen Umfeld setzen dabei auch Grenzen und verdeutlichen, welches Handeln sie nicht akzeptieren. Alternativen zu extremistischen Orientierungen kennen zu lernen und zu erfahren, dass Politik die eigenen Probleme und Situationen ernst nimmt, stellt Weichen für ein demokratisches Miteinander", hieß es im Ausschuss.

Hintergrund:
Das LWL-Landesjugendamt organisiert seit 2001 das Förderprogramm "Jugendarbeit und Kommunalpolitik antworten auf Vorurteile, Rassismus und Demokratieabstinenz - Partizipation und Demokratie fördern" und stellt jährlich 50.000 Euro dafür zur Verfügung. Dabei beraten und verbinden die LWL-Jugendexperten die geförderten Projekte und bereiten sie für die Praxis auf. Seit der Einführung des Programms 2001 hat der LWL bereits 126 Projekte gefördert.

Erfahrungen aus den Projekten der vergangenen Jahre:
¿ Kommunalpolitiker haben großes Interesse am LWL-Programm und die Bereitschaft, sich in den Projekten vor Ort als Vorbilder für Demokratie einzubringen.
¿ Jugendgruppen, die in der Öffentlichkeit auf wenig Akzeptanz stoßen, konnten die Erfahrung machen, von Politik ernst genommen und angehört zu werden.
¿ Jugendliche erfahren in den Projekten häufig erstmals, was demokratisch-politisches Handeln bedeutet, welche Gestaltungsmöglichkeiten und Grenzen es beinhaltet,
¿ Einige Projekte wirkten als Anstoß für die längerfristige Installation von Beteiligungsinstrumenten, z.B. die Einführung von Jugendforen im Kreis Steinfurt; dauerhafte Verankerung der Beteiligung in der Gemeinde Ostbevern (Kreis Warendorf).

Greifbare Ergebnisse: z.B. konnten in Gelsenkirchen bei gemeinsamen "Streifzügen" von Kommunalpolitikern und Kindern in ihrem Lebensumfeld festgestellte Missstände beseitigt werden. In Selm (Kreis Unna) wurde aufgrund des Projektes "Jugendliche packen's an" von 2004 eine teilweise selbstgebaute Aufenthaltsmöglichkeit für Jugendliche ("Pavillon") realisiert. Andere Projekte haben Radiosendungen, einen Trickfilm und weitere Dokumentationen erarbeitet, die den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen öffentliche Anerkennung verschafft haben.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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