LWL-Newsroom

Mitteilung vom 28.05.13

Presse-Infos | Kultur

¿Pay what you want¿ im LWL-Römermuseum

Bewertung:

Haltern (lwl). Besucher des LWL-Römermuseums in Haltern werden an den nächsten Wochenenden Objekte der Wissenschaft: Mitarbeiter des Instituts für Marketing der Universität Münster untersuchen in einer ¿Pay-What-You-Want¿-Aktion (PWYW), was den Museumsgängern der Besuch wert ist.

PWYW bedeutet ¿Zahle, was du willst¿ oder ¿Zahlen Sie so viel, wie Sie möchten¿. Marketingleute sprechen von einem sogenannten partizipativen Preismechanismus, bei dem der Käufer an der Preisfestlegung beteiligt wird. Im Gegensatz zu anderen partizipativen Preismechanismen, wie z. B. Auktionen, überlässt dieses Preismodell dem Käufer die maximale Kontrolle über den Preis: Der Kunde kann bei PWYW jeden beliebigen Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zahlen.

Das Konzept des PWYW gilt immer noch als neuartig, dennoch gibt es bereits eine Reihe verschiedener Anwendungsgebiete. Obwohl der Kunde theoretisch das PWYW-Konzept ausnutzen kann, findet dies in der Praxis nur sehr selten statt. Erfolgreiche Praxisbeispiele im Service- und Dienstleistungsbereich sind das pakistanische Restaurant ¿Wiener Deewan¿ in Wien, das seit seiner Eröffnung 2005 seinen Gästen die Entscheidung überlässt, den Preis für das Essen selbst zu bestimmen, oder das persische Restaurant ¿Kish¿ in Frankfurt, bei dem PWYW zunächst als kurzfristige Aktion gedacht war, um neue Kunden zu gewinnen, sich aber als langfristiges Preismodell etabliert hat. Das jüngste Beispiel ist der Zoo in Münster, der im Dezember 2012 seinen Besuchern die Entscheidung überließ, den Eintrittspreis zu bestimmen.

Aus Sicht der Forschung ergeben sich mehrere Fragestellungen. Eine wichtige Frage ist beispielsweise, unter welchen Bedingungen PWYW besonders gut für den Anbieter funktioniert. Dabei spielen persönliche Hintergründe und Motive eines Kunden bei seinem Preissetzungsverhalten eine wichtige Rolle. Einige Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft, wie z. B. die Fairness oder Zufriedenheit eines Kunden, wurden bereits untersucht. Es gibt allerdings noch eine Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren, die noch nicht untersucht wurden. Es wurden z.B. noch keine Studien zu PWYW bei Museen veröffentlicht.



Pressekontakt:
Manuel Stegemann (Wiss. Mitarbeiter und Doktorand)/Jelena Simic (Masterstudentin), Institut für Marketing der WWU Münster, Telefon: 0251 83-25020, m.stegemann@uni-muenster.de und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Römermuseum
Weseler Str. 100
45721 Haltern am See
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos