LWL-Newsroom
Mitteilung vom 22.05.13
Presse-Infos | Kultur
¿Adelige über sich selbst¿
Fachtagung in Münster
Münster (lwl). Was sagen historische Tagebücher und Briefe über das Selbstverständnis des vor-modernen Adels in Deutschland und den Niederlanden aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich am 6. und 7. Juni in Münster eine Fachtagung über Selbstzeugnisse in nordwestdeutschen und niederländischen Adelsarchiven.
Das Symposium ist die dritte länderübergreifende Tagung, die vom deutsch-niederländischen Arbeitskreis für Adelsgeschichte (Nederlands-Duitse Kring voor Adelsgeschiedenis) veranstaltet wird. Der Arbeitskreis, ein Zusammenschluss von Archivaren und Historikern aus den Niederlanden und Deutschland, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des Adels auf beiden Seiten der Grenze zu beleuchten. Mitveranstalter der Tagung sind die Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e.V. und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
So genannte Egodokumente oder Selbstzeugnisse, seien es Tagebücher, Erinnerungen, Reisebeschreibungen oder Selbstreflexionen haben die Nachwelt schon immer interessiert, weil sie einen tiefen Einblick in das Denken und Fühlen von Menschen anderer Epochen erlauben. Bedingt durch die besondere Stellung des Adels in der vormodernen Gesellschaft findet sich gerade in den Adelsarchiven eine ganze Palette dieser Egodokumente. Adelige verfügten über finanziellen Rückhalt und die Muße, Reflexionen über sich selbst zu verfassen. ¿Gemeinsam ist allen adeligen Selbstzeugnissen stets das ausgeprägte Selbstverständnis als Repräsentanten ihrer Familie und ihres Standes, das staatliche und konfessionelle Grenzen überschreitet¿, so Dr. Gunnar Teske vom LWL-Archivamt für Westfalen.
Schwerpunkte der Tagungsbeiträge sind Texte Adeliger über Haus und Familie, Erlebnisberichte aus der Fremde und vor allem auch Selbstzeugnisse adliger Damen. Seit dem Aufklärungszeitalter des 18. Jahrhunderts war Schreiben und literarisches Schaffen für weibliche Adlige selbstverständlich geworden. Neben den Briefen, die zur alltäglichen Kommunikation gehörten, wurde das Tage-buchschreiben für die adelige Dame fast zu einer konventionellen Pflicht.
Im öffentlichen Abendvortrag ¿Mit dem Kaiser ins Exil - Die Tagebücher Sigurd von Ilsemann¿ berichtet Wendy Landewé (Haus Doorn) am 6. Juni um 19 Uhr im Erbdrostenhof in Münster vom Selbstverständnis des Flügeladjutanten Wilhelms II., der zu den wichtigsten Zeugen für das Leben des deutschen Exkaisers im Exil gehört.
Weitere Informationen und das Programm finden sich unter: http://www.adelsgeschichte-d-nl.org
In der Online-Version dieser Pressemitteilung finden Sie eine Übersicht (PDF-Dokument) über das Programm der Fachtagung.
Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Anlagen: Anlage 1: Programm.pdf
LWL-Einrichtung:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstr. 26
48147 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos