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Mitteilung vom 25.02.13

Presse-Infos | Kultur

Malermuschel fühlt sich im Oberwasser wohl

LWL beginnt mit Bauarbeiten für Abdichtung des Kanalbetts am Schiffshebewerk

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Waltrop (lwl). Sie heißt Unio pictorum, ist groß und schlank und trägt gerne gedeckte Farben: die Malermuschel. Laien müssen schon genau hinschauen, um die gelblichgrünen Muscheln mit den Modelmaßen 90, 30, 30 im seichten Wasser zu entdecken. Fachleuten fallen die bis zu neun Zentimeter langen Vertreter aus der Familie der Flussmuscheln aber schnell ins Auge. Denn die Malermuschel ist gemäß Naturschutzgesetz eine ¿besonders geschützte Art¿. Einige Exemplare entdeckte Biologin Anja You jüngst im Oberwasser des LWL-Industriemuseums Schiffshebewerk Henrichenburg.

Die Diplombiologin hat im Vorfeld der notwendigen Abdichtungsarbeiten ein ¿faunistisches Gutachten¿ für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erstellt, um sicherzustellen, dass die Baumaßnahme keine geschützten Tierarten gefährdet. Bei der Kartierung ging die Fachfrau vor allem auf die Suche nach Amphibien und deren Larven. Die Kescher und Reusen blieben jedoch leer. Dafür entdeckte Anja You im seichten Wasser diverse Muschelarten ¿ neben weniger wertvollen Einwanderern wie der Wandermuschel und der Körbchenmuschel auch die einheimische Unio pictorum. ¿Sie ist jedoch in einem Bereich des Kanalbetts zu Hause, wo während der gesamten Baumaßnahme ein ausreichender Rest Wasser bleibt¿, so die Fachfrau. Auch strenger Frost kann den Überlebenskünstlern nichts anhaben, wie Anja You erklärt: ¿Die Muscheln können sich mit ihrem Fuß fortbewegen und suchen sich eine tiefe Stelle im Wasser, die nicht einfriert. Dann graben sie sich in den Boden ein und überdauern so den Winter.¿ Das Fazit ihres zehnseitigen Berichts lautet: Alles im grünen Bereich!

Letzte Woche konnte der LWL in seinem Waltroper Industriemuseum daher mit den vorbereitenden Baumaßnahmen für die Abdichtung des Kanalbetts beginnen. Notwendig geworden war die Maßnahme, weil am Seitendamm des Kanals in der Nähe des Museumsparkplatzes Wasser ausgetreten war. Deshalb war im Herbst letzten Jahres das Wasser im oberen Becken des Schiffshebewerks abgelassen und der Fischbestand umgesetzt worden.

Freitag rückte dann die Oberhausener Firma ¿Eco Soil¿ im Schiffshebewerk an, um eine Fahrstraße in das weitgehend trocken liegende Kanalbett zu bauen. ¿Über diese Rampe gelangen Bagger und LKW in den kommenden Wochen in die Kanalsohle. So kann die undichte Stelle zunächst freigelegt und in einem zweiten Bauabschnitt repariert werden¿, erklärt Bauleiter André Behrens vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des LWL.

Besucher des LWL-Industriemuseums werden einige Wochen lang mit Einschränkungen rechnen müssen. So ist der Gehweg am nördlichen Kanalufer gesperrt. ¿Das Hafengebäude und der Wasserspielplatz bleiben aber über das südliche Ufer und die historische Hubbrücke zugänglich¿, erklärt LWL-Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Arnulf Siebeneicker, Telefon: 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org.
presse@lwl.org



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Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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