Mit Sehbehinderung einen Weg in den Beruf finden

Schüler der LWL-Irisschule erkunden individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten

Münster (lwl). Mutig am Hochseil, selbstbewusst im Bewerbungsgespräch, tragfähig in der Gruppe ¿ 14 sehbehinderte Jugendliche haben dies und mehr jetzt bei Berufsorientierungstagen im DJH-Jugendgästehaus Soest intensiv eingeübt. Ihr Thema in einem fünftägigen Block: ¿Vertiefte Berufsorientierung ¿ Mit Handicaps einen Weg in den Beruf finden¿.
Vorbereitet und begleitet wurde das Programm von Gisela Albers und Edgar Raufeisen, den Berufsorientierungskoordinatoren der Irisschule Münster, Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt Sehen, in Zusammenarbeit mit Referenten des Vereins Catweasel e.V. aus Köln.

Die Gruppe aus sehbehinderten Schülern der LWL-Förderschulen in Münster (Irisschule), Paderborn (Pauline-Schule) und Bielefeld (Opticus-Schule) sowie einem Schüler der Realschule in Ibbenbüren löste Strategieaufgaben, bei denen Team- und Kommunikationsfähigkeiten wichtig sind. Bewerbungsgespräche, in denen auch die eigene Sehschädigung ein Thema ist, wurden durch Rollenspiele trainiert. Adelheid Oeser, Integrationsberaterin des LWL-Berufsbildungswerks in Soest, informierte gemeinsam mit einer ehemaligen Auszubildenden die Jugendlichen über die Berufswahl als Sehgeschädigter und gab Tipps für den Weg in die sehbehindertengerechte Ausbildung.

Durch diese Veranstaltungen sollten die Jugendlichen persönliche Stärken erkunden, die für ihre Berufswahl und im Berufsalltag wichtig sind. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei, die eigene Sehbehinderung in der beruflichen Orientierung zu berücksichtigen und in Bewerbungssituationen angemessen einzubeziehen.
Die Erkenntnisse aus der Beobachtungen werden jetzt zu einem individuellen Fähigkeits- und Qualifikationsprofil zusammengestellt, das in die individuelle Förderplanung der Schüler und in ihren Unterrichtsalltag einfließen wird und so den Schülern bei der persönlichen Berufsorientierung zu Gute kommt.

Außerdem werden die Jugendlichen die Ergebnisse ihren Mitschülern und Mitschülerinnen, Eltern, Lehrkräften und Gästen in einer Dokumentation mit Fotoschau vorstellen.
Finanziell gefördert wird dieses Angebot zur Berufsorientierung an der Irisschule mit 4000 Euro aus dem Innovationsprojekt ¿Zukunft fördern - vertiefte Berufsorientierung gestalten¿ der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Schule und Weiterbildung.