LWL-Newsroom
Mitteilung vom 31.07.12
Presse-Infos | Kultur
Westfalen: LWL-Kulturstiftung fördert Projekte in Westfalen mit einer Million Euro
Münster. Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung hat Förderentscheidungen in Höhe von knapp einer Million Euro getroffen. Antragsteller aus Bielefeld, Hamm, Heek (Kreis Borken), Herdecke (Ennepe-Ruhr-Kreis), Herne, Münster, Paderborn und Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) erhielten jeweils einen positiven Bescheid der LWL-Kulturstiftung.
¿Trotz sinkender Erlöse, mit denen sich auch die LWL-Kulturstiftung angesichts der Entwicklungen der Finanzmärkte konfrontiert sieht, ist die Stiftung ein wichtiges Instrument, um bedeutende westfälische Kulturprojekte voranzutreiben¿, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums, Dieter Gebhard aus Gelsenkirchen, gleichzeitig Vorsitzender der LWL- Landschaftsversammlung.
¿Das breite Förderspektrum der Stiftung zieht Anträge aus allen Sparten der Kultur nach sich. Es ist gut zu sehen, wie viel kulturelles Engagement und kreatives Potenzial in Westfalen-Lippe zu finden sind¿, so Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung.
Im Rahmen des Projekts ¿Kulturentwicklungsplanung für Westfalen-Lippe¿ wird ein westfalenweites Netzwerk mit 126.000 Euro gefördert und damit eine gemeinsame, handlungsleitende, kulturpolitische Orientierung erarbeitet. ¿Die Kulturentwicklungsplanung ist für die gesamte Region von großer Bedeutung. Aus einer Kulturkonferenz Ende April in Bielefeld mit 300 Kulturakteuren aus ganz Westfalen-Lippe konnten wir bereits wichtige Impulse und Handlungsempfehlungen für die weitere Arbeit, der sich das Projekt-Team nun verstärkt widmen wird, mitnehmen¿, so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.
375.000 Euro gehen an das LWL-Museum für Archäologie in Herne für die große Sonderausstellung ¿Schätze der Archäologie Vietnams¿. In Kooperation mit dem Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim und dem Haus der Archäologie und Geschichte in Chemnitz wird ein Ausstellungsprojekt über die Hochkulturen Vietnams zwischen dem 5. Jh. vor Chr. und dem 15. Jh. nach Chr. entwickelt. Die Eröffnung der Ausstellung ist für das das Jahr 2014 geplant.
55.000 Euro fließen an das Historische Museum Bielefeld für die Sonderausstellung ¿Peter August Böckstiegel und Rudolf Feldmann ¿ eine Künstlerfreundschaft¿. Basierend auf den noch unveröffentlichten zirka 150 Briefen des bedeutenden westfälischen Künstlers Peter-August Böckstiegel (1889-1951) an den aus Essen stammenden Gold- und Silberschmied Rudolf Feldmann (1878-1959) soll die enge, freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden Künstlern in den Mittelgrund gerückt werden. Der Briefwechsel bildet das inhaltliche Scharnier für die Ausstellung der Arbeiten Rudolf Feldmanns und der Werke Böckstiegels.
Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm erhält 8.000 Euro für die Sonderausstellung ¿Empfindungen und Genuss ¿ Menschenbilder im Expressionismus¿. In der geplanten Ausstellung liegt ein Fokus auf expressionistischen Werken von bekannten und unbekannteren westfälischen oder in Westfalen wirkenden Künstlern wie z.B. Christian Rohlfs, Wilhelm Morgener und Emil Nolde.
Mit 17.000 Euro wird das Projekt ¿hbf ¿ häuser, bilder, fenster¿ des Vereins cuba-cultur in Münster gefördert. Künstlerinnen und Künstler (z.B. aus dem Umfeld des Künstlerhauses Sunderweg, der Galerie Münsterland und des Künstlerdorfes Schöppingen) werden im und um den münsterischen Hauptbahnhof Kunst im öffentlichen Raum präsentieren. In der Zeit von Ende August bis Mitte September 2012 werden dort ortsgebundene Arbeiten von zehn Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Das im Bahnhofsviertel im Umbruch bietet ein ideales Umfeld und geeignete Projektionsflächen für exemplarische künstlerische Interventionen.
Der Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO der Universität Paderborn erhält 3.510 Euro für die Realisierung des Internetmoduls der Wanderausstellung ¿1.000 Jahre Wissen - Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey¿. Die Forschungsergebnisse der in 2011 gezeigten Wanderausstellung sollen online zugänglich gemacht und wichtige Ausstellungsmodule zeit- und ortsunabhängig einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Mit insgesamt 305.000 Euro unterstützt die LWL-Kulturstiftung die Landesmusikakademie Heek (Kreis Borken), die gemeinsam mit dem Rock¿n¿Pop-Museum Gronau das Projekt ¿Create Music! Kompetenzzentrum für Populäre Musik in Westfalen¿ realisieren wird. Ein Ziel ist die Stärkung und Schaffung von Netzwerken zwischen Akteuren im Bereich der Populären Musik in Westfalen. Die Angebote richten sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche, und sollen zur Professionalisierung junger westfälischer Bands beitragen. Das Projekt knüpft an das im Kultursekretariat Gütersloh angesiedelte erfolgreiche Vorläuferprojekt ¿Create.Music.OWL¿ an.
30.000 Euro fließen an die Kur- und Freizeit GmbH in Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) zur Realisierung der Konzertreihe ¿Spiritueller Sommer 2013¿. Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe mit mehreren Konzerten und einem Chor-Workshop. Sie ist Teil des ¿Spirituellen Sommers 2013¿, mit dem sich die Regionale 2013 unter der Überschrift ¿Wege zum Leben. In Südwestfalen.¿ der Öffentlichkeit vorstellt.
60.000 Euro gehen an die Werner Richard-Dr. Carl Dörken Stiftung in Herdecke (Ennepe-Ruhr-Kreis) für die Opernproduktion ¿Iokaste¿. ¿Iokaste¿ ist eine Familientragödie, die sich auf Motive des Tragödienkanons von Aischylos, Sophokles und Homer stützt. In der Textdichtung des in Recklinghausen lebenden Jörg Maria Welke verdichtet sich das Geschehen auf den Blickwinkel einer einzigen handelnden Figur, Iokaste. Die Musik komponiert der gebürtige Bochumer und Hans-Werner-Henze-Preisträger (2007) Stefan Heucke. Aufführungen an verschiedenen Häusern sind für die Spielzeit 2013/2014 geplant.
Die Phoenix Medienakademie e.V. in Berlin erhält 20.000,00 Euro für die Erweiterung des Dokumentarfilms ¿Verschollen in Riga ¿ Bilder einer Erinnerungsreise¿. Der Dokumentarfilm ist im Jahr 1991 entstanden. Zwischen November 1941 und Ende des Jahres 1942 wurden insgesamt 25.000 jüdische Menschen aus 14 deutschen Städten nach Riga deportiert. Ein Schwerpunkt des Films liegt auf dem so genannten Bielefelder Transport, der über Münster, Osnabrück und Bielefeld ins Ghetto nach Riga fuhr. 70 Jahre nach der Deportation soll der Dokumentarfilm neu montiert, aktualisiert und durch weitere Zeitzeugen-Interviews erweitert werden.
Hintergrund:
Die LWL-Kulturstiftung Westfalen-Lippe wurde zum Jahreswechsel 2003/2004 gegründet und engagiert sich seitdem für die Kultur der Region. Das Förderspektrum der LWL-Kulturstiftung ist weit gefasst. Es werden Projekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Literatur, Film, Theater und landeskundlicher Forschung unterstützt.
Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung besteht aus neun gewählten, stimmberechtigten Mitgliedern aus der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe. Zweimal im Jahr tagen die Kuratoren und treffen die Förderentscheidungen.
Auf der Internetseite der LWL-Kulturstiftung finden Interessierte Informationen zu Förderrichtlinien und Stiftungssatzung sowie das Antragsformular zum Herunterladen:
http://www.lwl-kulturstiftung.de
Pressekontakt: Svenja Boer, LWL-Kulturstiftung, Telefon: 0251 591-4086, svenja.boer@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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