Mitteilung vom 14.06.12
Presse-Infos | Kultur
Regionaltagung "Kommunale Kompetenz Baukultur"
Werkzeugkasten für Qualitätssicherung vorgestellt
Münster (lwl). Im Rahmen des Forschungsprojekts "Kommunale Kompetenz Baukultur" entwickelt das Bundesbauministerium, vertreten vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn, einen "Werkzeugkasten der Qualitätssicherung" für eine gestärkte Planungs- und Diskussionskultur in Kommunen. Am Mittwoch (13.06.) begrüßte LWL-Landesdirektor Dr. Wolfgang Kirsch Vertreter des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im LWL-Landeshaus in Münster zu einer Regionaltagung, auf der der Entwurf des Werkzeugkastens vor über 60 Kommunalpolitikern, Vertretern von kommunalen Verwaltungen sowie Architekten und Stadtplanern in Westfalen präsentiert und diskutiert wurde.
In einem moderierten Rundgang tauschten die Teilnehmer Erfahrungen über Werkzeuge wie die Stadtbildplanung, Bebauungspläne und Gestaltungssatzungen wie auch über Gestaltungsbeiräte und -fibeln sowie Bürgerbeteiligung und öffentliche Vermittlung an den drei Stationen ¿weitsichtig Planen¿, ¿gut Bauen¿ und ¿miteinander Reden¿ aus.
¿Als Träger kommunaler Selbstverwaltung gehört die baukulturelle Entwicklung zu den Kernaufgaben unseres Verbandes. Daher liegt dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Thema Baukultur sehr am Herzen. Gerne unterstützen wir Aktivitäten, die sich für ein größeres öffentliches Bewusstsein für die baukulturellen Belange in Westfalen einsetzen¿, betonte Kirsch zum Auftakt der Tagung.
Für das BBSR in Bonn führte Lars-Christian Uhlig in das zweijährige Forschungsvorhaben im Rahmen des Programms ¿Experimenteller Wohnungs- und Städtebau¿ ein. ¿Redet man über die Qualität von Baukultur, redet man über die Qualität von Planungs- und Entscheidungsprozessen¿, erläuterte Uhlig. Der Architekt und Stadtplaner Dr. Frank Pflüger von HJPplaner aus Aachen, die mit der Bearbeitung des Projekts beauftragt sind, stellte die Entscheidungshilfen, Handlungsempfehlungen und Verfahren zur Qualitätssicherung in der kommunalen Praxis vor. In dem Impulsreferat ¿Baukultur in der Region¿ präsentierte Michael Zirbel, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Gütersloh und Mitglied des vom LWL mit initiierten Bündnisses für regionale Baukultur in Westfalen, wie auch in kleinen und mittleren Städten Baukultur zu zukunftsweisenden Initiativen führen kann. ¿Diese Städte haben besondere Chancen. Ihre Verwaltungen sind übersichtlich, die Entscheidungswege sind kurz und die persönlichen Verflechtungen oft über Jahre gepflegt¿, erläuterte Zirbel das baukulturelle Potential vieler Städte in Westfalen.
Als Abschluss der Regionaltagung diskutierten Carola Scholz vom NRW-Bauministerium und Hartwig Schultheiß, Stadtdirektor der Stadt Münster, mit dem Vizepräsident der Architektenkammer NRW, Michael Arns, und Darius Djahanschah von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen über Chancen für mehr Baukultur auf kommunaler Ebene. ¿Baukultur ist eine Frage der Haltung, die durch Respekt für das bereits Gebaute und für die aktuell anstehenden Bauaufgaben und Beteiligungsprozesse geprägt ist. Damit würdigt Baukultur die vielen kleinen Alltagsaufgaben bei der Ausgestaltung unserer Lebenswelten, denn alles Gestaltete wirkt sich auf das Befinden des Menschen aus¿, betonte Djahanschah.
Hintergrund
Im Rahmen des Programms ¿Experimenteller Wohnungs- und Städtebau¿ beschäftigt sich das Forschungsvorhaben ¿Kommunale Kompetenz Baukultur¿ mit Instrumenten und Verfahren, die sich zur Stärkung baukultureller Kompetenzen auf kommunaler Ebene eignen.
Erste Ergebnisse wurden mit dem Entwurf des ¿Werkzeugkastens der Qualitätssicherung¿ im Frühjahr in Berlin vorgestellt. In der Folge werden nun Regionaltagungen durchgeführt, in denen die Erkenntnisse vertieft und zur Diskussion gestellt werden sollen. Sie richten sich insbesondere an diejenigen, die mit dem Thema Baukultur in kommunalen Verwaltungen und in der Kommunalpolitik befasst sind, sowie an Multiplikatoren in den jeweiligen Regionen. Um die regionale Vernetzung zu fördern, werden die Veranstaltungen an den drei Orten Weimar (12.6.2012), Münster (13.6.2012) und Ulm (14.6.2012) veranstaltet. Weitere Informationen und den Entwurf des ¿Werkzeugkastens zur Qualitätssicherung¿ finden Interessierte zum Download unter http://www.kommunale-kompetenz-baukultur.de.
Darauf aufbauend, werden bis 2014 im Rahmen des Forschungsfeldes ¿Baukultur in der Praxis¿ acht Modellprojekte mit sehr unterschiedlichen Ansätzen auf ihrem Weg begleitet. In Westfalen wurden die Städte Arnsberg und Paderborn unter zahlreichen Bewerbern ausgewählt, um Baukultur in kommunalem Handeln besser zu verankern.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bettina Schürkamp, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Telefon: 0251 591-3872
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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