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Mitteilung vom 04.06.12

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Kapital für Hülshoff-Stiftung zusammen

Stifter unterzeichnen Urkunde

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Münster/Kreis Coesfeld (lwl). Die Annette-von-Droste zu Hülshoff-Stiftung kann gegründet werden, das Kapital von 19,3 Millionen Euro ist zusammen. Am Freitag (1.6.) haben 24 Stifter auf der Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) eine entsprechende Beitrittsurkunde unterschrieben, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mitteilt. ¿Das ist eine Meisterleistung von Westfalen ¿ mit Unterstützung von Land und Bund¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
Der LWL will die Stiftung gründen, um die Burg bei Münster, das Geburtshaus einer der wichtigsten deutschen Dichterinnen, Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), zu erhalten. Außerdem sollen literarische Veranstaltungen, Ausstellungen und Forschungsvorhaben gefördert und Stipendien vergeben werden. Bis zum Sommer soll die Stiftung genehmigt und dann gegründet werden.

Die Kulturstiftung des LWL und das Land NRW steuern jeweils vier Millionen Euro zum Stiftungskapital bei, der Bund 2,8 Millionen. Beteiligt sind außerdem die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial-Versicherung mit 2,5 Millionen Euro, die NRW-Stiftung mit 1,6 Millionen Euro, die Kreise Coesfeld (400.000 Euro), Borken (250.000) und Warendorf (200.000), die Stadt Münster (500.000) und die Gemeinde Havixbeck (100.000) sowie Privatpersonen wie Dr. August Oetker, Reinhard Horstmann, Benedikt Graf Droste zu Vischering, Dr. Katja Hellenthal und Unternehmen wie der LVM, die Bertelsmann AG (500.000), die Ratio Handel GmbH, die Sparda-Bank Münster (50.000) und die Firma Sahle.
Die jetzige Eigentümerin, Jutta Freifrau von Droste zu Hülshoff, bringt die Burg mit den umliegenden Ländereien, darunter die Parkanlagen, ein. Auch das Haus Rüschhaus in Münster, erbaut vom westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun, wird Teil der Stiftung.

Hintergrund
Gutachter hatten nach Abzug aller Verbindlichkeiten einen jährlichen Ertrag aus dem Stiftungskapital von 450.000 Euro veranschlagt, um einen finanziell gesicherten Betrieb zu gewährleisten.

Hintergrund der Stiftung war auch die heftige Kritik an dem Gutachten "KunstNRW" zur Kultur und Kulturförderung, das die damalige Landesregierung vor vier Jahren vorgestellt hatte und das den westfälischen Landesteil so gut wie nicht erwähnte. Das Gutachten mit der einseitigen Bevorzugung des Rheinlandes habe Westfalen aufgeweckt, hieß es seinerzeit. Auch in Westfalen und Lippe brauche man vorzeigbare Projekte, die die Landesregierung ebenso wie die Kultur im Rheinland unterstützen müsse.

Burg Hülshoff
Die Wasserburg Hülshoff ist sowohl aus baudenkmalpflegerischer Sicht als auch als Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff von hohem Interesse. Bei der Burg Hülshoff handelt es sich um eine typische westfälische Wasserburg mit einer über 500jährigen Familientradition.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg bereits im 11. Jahrhundert. 1417 kam sie in den Besitz der Herren von Deckenbrock, die sich später "von Droste" nannten. Das Herrenhaus ließ Heinrich I. von Droste Hülshoff um 1540/1545 erbauen. Das in Form einer geschlossenen Renaissanceanlage gebaute Haus ist bis heute erhalten. Angeschlossen an die Burg ist eine im späten 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaute Kapelle. Die Anlage mit dem öffentlich zugänglichen Park, der Burg sowie einem Drostemuseum ist in Familienbesitz.

Burg Hülshoff ist der Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Im Januar 1797 wurde die Dichterin auf der Wasserburg geboren und verbrachte dort sowie in dem unweit gelegenen Haus Rüschhaus Großteile ihres Lebens. Zu Lebzeiten weitgehend unbekannt, zählt Annette von Droste-Hülshoff längst zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Literatur und ist unbestritten die wichtigste Dichterin Westfalens. Ihr Werk hat einen anerkannt hohen Stellenwert in der deutschen Literatur, Teile daraus wie die Erzählung "Die Judenbuche" gehören zur Weltliteratur.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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