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Mitteilung vom 01.03.12

Presse-Infos | Der LWL

Achtung Redaktionen! Freigabe am 01.03.2012 um 17:00 Uhr

Rede von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch zur Eröffnung der Ausstellung der Westfälischen Kommission

Bewertung:

Es gilt das gesprochene Wort

Rede von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch aus Anlass der Eröffnung der Ausstellung der Westfälischen Kommissionen für Landeskunde am 01.03.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen zur Eröffnung der Ausstellung unserer sechs westfälischen Kommissionen für Landeskunde hier in der Bürgerhalle unseres Landeshauses!

"Tu Gutes und rede darüber" ¿ die alte Pharisäerweisheit hat ja durchaus etwas für sich. Wenn ich mich hier so umschaue, kann ich nur sagen: Ja, es hat sich gelohnt, dass sich die sechs wissenschaftlichen Kommissionen des LWL in einer Gemeinschaftsausstellung präsentieren und uns allen zeigen, womit sie sich tagtäglich beschäftigen. Es ist gut, dass dieses enorme Wissen, ein über Jahrzehnte hin erworbenes Knowhow, nach außen getragen wird und dass dies in Form einer Ausstellung geschieht ¿ Gesprächsstoff für jedermann sozusagen.

Beim Lesen der Begleitbroschüre mit dem schönen Titel "Wir für Westfalen!" merkt man schnell: Viele einzelne Aktivitäten der Kommissionen sind bekannt ¿ Ausstellungen, Veröffentlichungen, Tagungen. Aber das sind nur Ausschnitte aus einem größeren Ganzen. Eine Gesamtschau wie diese eröffnet noch einmal einen ganz anderen Blick auf das breite Betätigungsfeld der Kommissionen.

Ich mache gar keinen Hehl aus meinen Vorlieben, die Sie ja längst kennen: Die Jakobspilgerwege durch Westfalen sind so etwas wie ein persönliches Steckenpferd für mich geworden. Oder das Angebot von "Westfalen Regional", weil hier Wissen über Westfalen fundiert und kurzweilig vermittelt wird. Darunter sind grundlegende und spannende Informationen, die eigentlich jeder in Westfalen kennen sollte. Und auch das Unfallkreuz-Projekt der Volkskundlichen Kommission ¿ Sie wissen, jene Kreuze, die zum Gedenken an Unfallopfer am Straßenrand errichtet wurden ¿ hat nicht nur mein, sondern sogar überregionales Interesse gefunden.
Das ist Alltagsgeschichte, die uns alle angeht. Und deshalb freut es mich, dass die Forschungen der Kommissionen nicht im stillen Kämmerlein passieren oder nur etwas für Spezialwissenschaftler sind. Es sind vielmehr Projekte, die mit den Menschen unserer Region zu tun haben. Der Slogan unseres Verbandes "Für die Menschen. Für Westfalen-Lippe" findet sich beispielhaft in diesem Forschungstransfer wieder.

Ich kann es nur wiederholen ¿ und wiederhole es gerne: Landesforschung, wie wir sie betreiben, ist ¿ ebenso wie unsere Museumsarbeit ¿ kein Selbstzweck, sondern auch eine Dienstleistung für die Menschen in unserer Region. Die Arbeit der Kommissionen erreicht heute nahezu jede Bürgerin, jeden Bürger in Westfalen-Lippe. Hiervon profitieren die größeren Städte ebenso wie die kleinen Gemeinden. Die große Landkarte mit den vielen Punkten im Eingangsbereich der Ausstellung macht dies exemplarisch deutlich. Sie zeigt, dass wir mit unseren LWL-Kommissionen in ganz Westfalen vertreten sind. Überall finden geografische oder geschichtliche Erhebungen statt, archäologische Grabungen, Burgen- und Wegeforschungen, Workshops oder Veranstaltungen zu historischen, sprachlichen oder literarischen Themen ¿ um nur einige Beispiele zu nennen.
Und die Karte informiert noch über ein Weiteres: Sie zeigt die Wohnorte und Wirkungsstätten der Kommissionsmitglieder ¿ auch diese verteilen sich über unsere gesamte westfälische Landkarte. Auf diese Weise helfen die Kommissionen ¿ Hand in Hand mit den anderen Kulturdiensten des LWL ¿, das Wissen über Westfalen zu vertiefen. Sie vermitteln und stiften damit westfälische Identität. Und tragen dazu bei, Westfalen als das wahrzunehmen, was es ist: Eine kulturell aufgeschlossene und lebenswerte Region.

Ich habe eben schon kurz die Begleitbroschüre zur Ausstellung erwähnt. Ich kann Ihnen die Broschüre nur wärmstens ans Herz legen. Sie illustriert ¿ mit viel Bildmaterial angereichert ¿ die Vielfalt ausgewählter Projekte der Kommissionen. Sie macht Lust auf mehr und weckt neues Interesse an landeskundlichen Themen.

In ihrer Gesamtheit dokumentieren die Broschüre und diese Ausstellung dabei eine besondere Stärke unserer Kulturarbeit: Ein gut funktionierendes Zusammenspiel der Kräfte. Obwohl die sechs Kommissionen ¿ die Historische, die Geographische, die Volkskundliche, die Altertumskommission, die Literaturkommission und die Kommission für Mundart und Namenforschung ¿ ganz unterschiedlich "aufgestellt" sind, gibt es viele Gemeinsamkeiten. In der erwähnten Zielsetzung ¿ "Wir für Westfalen" ¿ , aber auch in der praktischen Arbeit. Im Archivbereich etwa oder beim Einsatz digitaler Medien. Hier präsentieren sich die Kommissionen zeitgemäß und weltoffen. So war die Geographische Kommission mit ihrem Projekt ¿Westfalen Regional¿ im vergangenen Jahr nominiert für digita 2011, den Deutschen Bildungsmedien-Preis. Sie sehen, unsere Kommissionen nutzen die Medienvielfalt des 21. Jahrhunderts, um die Ergebnisse ihrer Arbeit zu kommunizieren ¿ teilweise sogar WELTWEIT. Die klassischen Recherche- und Dokumentationswege haben dabei nicht ausgedient. Aber sie haben durch das Internet eine produktive Erweiterung erhalten.

Auf eine Landesforschung mit so viel Substanz können wir als Landschaftsverband stolz sein. Sie ist eine gute Visitenkarte unseres Verbandes in Westfalen und weit darüber hinaus.
"Ohne Erinnerung hat die Zeit kein Gesicht" lautet der Titel eines von uns vor einiger Zeit geförderten Buchprojekts. Dieser Titel passt 1:1 zur heutigen Ausstellungseröffnung. Die Arbeit der westfälischen Kommissionen für Landeskunde gibt Westfalen ein Gesicht. Sie fußt auf solider historischer Grundlagenforschung und hat gleichzeitig die Zukunft im Blick. Dem Motto "Wir für Westfalen!" schließen wir uns alle gerne an.

Abschließend möchte ich noch Danke sagen: Danke an die über 450 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit über und für Westfalen die Kommissionen tragen und diese Ausstellung erst ermöglicht haben. Unsere sechs wissenschaftlichen Kommissionen sind einzigartig! Andere Regionen beneiden uns hierum.

Und zu guter Letzt möchte ich noch einem Wunsch nachkommen, den die sechs hier anwesenden Kommissionen an mich herangetragen haben. Es soll ein ¿dickes Dankeschön¿ an Frau Dagmar Korte ausgesprochen werden. Sie hat die Broschüre der Kommissionen gestaltet und auch das Konzept dieser Ausstellung entworfen. Beides mit großer Professionalität und bemerkenswertem Ideenreichtum. Frau Korte, auch von meiner Seite ein großes Kompliment!

Sehr geehrte Damen und Herren, ich wünsche Ihnen und der Ausstellung viele interessierte Besucher und eine weiterhin so erfolgreiche Arbeit!



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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