LWL-Newsroom
Mitteilung vom 01.03.12
Presse-Infos | Der LWL
Achtung Redaktionen! Freigabe am 01.03.2012 um 17:00 Uhr
Rede von Herrn Dieter Gebhard zur Eröffnung der Ausstellung der Westfälischen Kommission für Landeskunde
Es gilt das gesprochene Wort
Grußwort des Vorsitzenden der Landschaftsversammlung im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL),
Dieter Gebhard,
zur Eröffnung der Ausstellung
der Westfälischen Kommissionen für Landeskunde
am 01.03.2012 in der Bürgerhalle des LWL-Landeshauses
Verehrte Gäste,
nach der Begrüßung durch den Chef der Verwaltung des LWL - Dr. Wolfgang Kirsch - möchte ich Sie als der politische Repräsentant des LWL herzlich willkommen heißen.
Die Ausstellung der 6 Westfälischen Kommissionen ist wichtig.
Die Ausstellung ist auch überfällig.
Warum?
Eine Antwort darauf werde ich gleich geben.
Zuvor möchte ich feststellen dürfen:
Es geht hier und heute um die Darstellung der Ergebnisse hochqualifizierter Forschung, die auf solider Grundlagenforschung aufbaut und für Westfalen-Lippe ungeheuer wertvoll ist.
Diese Forschung in der von mir angesprochenen Intensität kostet Geld.
Das ist sonnenklar.
Die Höhe dieser Kosten stellte die Abgeordneten der Landschaftsversammlung vor folgendes Problem:
Ich spreche von dem selbst gesteckten Ziel eines Beitrags zur Haushaltskonsolidierung, das zu einer Verwaltungsvorlage mit der Drucksachennummer 13/0343 führte, Teil B - Maßnahmen, die der politischen Beschlussfassung vorbehalten sind.
Seite 80 ¿ Produktgruppe 0416, laufende Nummer 47:
Überschrift - ¿Verzicht auf die Betreuung des westfälischen Kommissionen für Landeskunde¿.
Einsparziel: 1,75 Mio. Euro p.a.
Das Ergebnis der Diskussion kennen Sie:
Wir haben die Position nicht gestrichen.
Die Diskussion darüber war aber insofern sehr wichtig, als anschließend jede Abgeordnete und jeder Abgeordneter die Frage beantworten konnte:
¿Was machen die westfälischen Kommissionen für Landeskunde eigentlich genau?¿
Wir haben uns intensiv mit der Antwort auf diese Frage beschäftigt. Um das Ergebnis kurz zu formulieren:
Die Kommissionen gehören zum LWL wie der Friedenssaal zu Münster und Schalke 04 zu Gelsenkirchen, um nur zwei unumstrittene Beispiele zu nennen.
Die landschaftliche Kulturpflege ist ¿ nicht nur weil es so im Gesetz steht ¿ auch nach unserem Selbstverständnis - ein wichtiges Standbein des LWL.
Leider entsteht in der öffentlichen Berichterstattung häufig der Eindruck:
Kultur findet vorzugsweise in Düsseldorf und in Köln statt, eben im Rheinland.
Wir kämpfen daher entschieden dafür, dass Westfalen bei der Wahrnehmung sowie der Förderung kultureller Initiativen innerhalb NRWs nicht benachteiligt wird. Das können wir nur, wenn wir uns unserer eigenen Stärke auch bewusst sind ¿ das heißt auf der Grundlage eines soliden Wissens über die westfälische Kulturgeschichte agieren.
Meine sehr verehrten Damen und Herren:
¿Die Ausstellung der 6 Westfälischen Kommissionen ist wichtig.¿
¿Warum?¿ habe ich eingangs gefragt.
Die Antwort lautet:
Die westfälischen Kommissionen schaffen das solide Wissen über die westfälische Kulturgeschichte, das ich vorhin als unverzichtbar dargestellt habe.
Mit ihrer Arbeit tragen die Kommissionen maßgeblich zur Wahrnehmung der Kultur Westfalens bei, was man gar nicht hoch genug einschätzen kann.
Und damit sind m.E. die westfälischen Kommissionen für Landeskunde aus der kulturpolitischen Arbeit des LWL nicht wegzudenken.
Verehrte Gäste
Die heutige Ausstellung sehe ich als einen weiteren Beitrag innerhalb dieser Bemühungen, das kulturelle Profil Westfalens zu schärfen. Sie macht einmal mehr deutlich, wie vielfältig die westfälische Kulturlandschaft ist und wie lohnend es ist, sie intensiv zu erforschen.
¿Die Ausstellung ist überfällig.¿
¿Warum?¿
Auch dazu noch ein Wort:
Die heutige Ausstellung ermöglicht es, sich umfangreich über die Tätigkeitsbereiche der sechs Kommissionen zu informieren.
¿ Altertumskommission
¿ Geographische Kommission
¿ Historische Kommission
¿ Kommission für Mundart- und Namensforschung
¿ Literaturkommission
¿ Volkskundliche Kommission
Auf anschauliche Weise wird verdeutlicht, dass die Arbeit nicht nur topografisch flächendeckend angelegt, sondern auch thematisch breit aufgestellt ist und nahezu alle Themenfelder der Kulturgeschichte abdeckt.
Die Mitglieder der Landschaftsversammlung haben das bei den angesprochenen Haushaltsberatungen gelernt ¿ nun kann sich eine breite Öffentlichkeit davon überzeugen. Und ich sage noch einmal:
Es wurde Zeit ..
Und noch etwas bestätigt die Ausstellung aufs Neue:
Landeskunde, wie sie beim LWL betrieben wird, wird zu Recht als mustergültig angesehen. Kein Wunder, dass andere Regionen uns darum beneiden.
Das ist nicht zuletzt auf eine historisch gewachsene und sehr wohl austarierte Infrastruktur im Hintergrund zurückzuführen.
Das System, ehrenamtliches Engagement in den Geschäftsstellen der Kommissionen zu kanalisieren und zu professionalisieren, ist, soweit ich das einschätzen kann, einzigartig.
Heute arbeiten über 450 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Westfalen in den Kommissionen mit.
Die Vorstände und Mitglieder der Kommissionen beraten und entscheiden über die Realisierung von Projektideen ¿ ein demokratisches Prinzip, das sich über Jahrzehnte hin bewährt hat.
Auf diese Weise binden wir die Spitzenkräfte der westfälischen und auch auswärtigen Hochschulen in unsere Kulturarbeit mit ein.
Ich möchte in diesem Zusammenhang aber auch all jene nichtakademischen Forscher erwähnen, die ihre Freizeit für Projekte der Kommissionen opfern und ihrerseits mit viel Herzblut bei der Sache sind.
Die Ergebnisse sprechen für sich. Zusammengerechnet haben die Westfälischen Kommissionen für Landeskunde rund 1.000 Veröffentlichungen und Medien herausgegeben. Jährlich kommen rund 30 Veröffentlichungen hinzu sowie rund 70 Tagungen, Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen und Exkursionen. Nicht zu vergessen sind die vielen Aktivitäten im Internet.
Hierfür danke ich allen Beteiligten und wünsche ihnen viel Erfolg mit dieser Ausstellung und bei Ihrer weiteren Arbeit.
Ihnen, verehrte Damen und Herren, wünsche ich nun noch eine angenehme Veranstaltung.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Der Ausstellung ein herzliches GLÜCKAUF!
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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