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Mitteilung vom 01.02.12

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¿Dialektgrenzen im Kopf¿

LWL-Kommission veröffentlicht Arbeit über mentale Sprachräume

Bewertung:

Westfalen (lwl). Was wissen die Plattdeutsch-Sprecher in Westfalen-Lippe über ihre Sprache? Wie nehmen sie ihren Sprachraum wahr? Mit diesen Fragen hat sich Daniela Twilfer aus Coesfeld in ihrer Magisterarbeit beschäftigt, für die sie Fragebögen aus etwa 2.000 Orten des westfälischen Sprachraums ausgewertet hat. Die Fragebögen stammen aus dem Archiv der Kommission für Mundart- und Namenforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die LWL-Kommission hat die Magisterarbeit jetzt als Buch herausgegeben.

Eine große Karte mit über 3.500 Pfeilen zeigt, wo die Mundartsprecher Ähnlichkeiten zwischen den Ortsmundarten wahrnehmen und wo nicht. ¿Die Lippe ist eine fest im Sprachwissen der Menschen verankerte Sprachgrenze, die das Münsterländische vom Südwestfälischen trennt¿, stellt die Autorin fest. ¿Im nördlichen Ostwestfalen, im Kreis Minden-Lübbecke, sind sich dagegen jeweils fünf bis zehn benachbarte Ortschaften einig, dass sie eine ähnliche Mundart sprechen, die sich deutlich von der Umgebung abhebt.¿ Solche im Sprachwissen der Menschen verankerten Raumbilder sind für Westfalen-Lippe nun erstmalig umfassend dokumentiert. Ein überraschendes Ergebnis der Arbeit: Die Sicht der Plattsprecher auf den westfälischen Sprachraum weist viele Parallelen mit der Einteilung der Sprachforscher auf.

Das Buch ¿Dialektgrenzen im Kopf. Der westfälische Sprachraum aus volkslinguistischer Perspektive¿ ist im Verlag für Regionalgeschichte (Bielefeld) erschienen. Die Pfeilkarte liegt nicht nur dem Buch bei, sie kann auch auf der Website der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens kostenlos heruntergeladen werden (http://www.mundart-kommission.lwl.org).

Twilfer, Daniela:
Dialektgrenzen im Kopf.

Der westfälische Sprachraum aus volkslinguistischer Perspektive.
Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2012
Westfälische Beiträge zur niederdeutschen Philologie 13
94 S. Broschüre. Eine farbige Karte. 14 Euro
ISBN 978-3-89534-903-4



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens
Schlossplatz 34
48143 Münster
Karte und Routenplaner



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