Mitteilung vom 29.11.11
Presse-Infos | Kultur
Zwischen Literaturbetrieb und Forschung ¿ Regionale Literaturarchive heute
Tagung zum zehnjährigen Bestehen des Westfälischen Literaturarchivs
Münster (lwl). Das Westfälische Literaturarchiv beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) blickt in diesem Jahr auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. Aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens veranstaltet das Westfälische Literaturarchiv am kommenden Donnerstag und Freitag (1. und 2.12.) eine Fachtagung.
Um zukunftsweisende Fachkonzepte für regionale Literaturarchive zu erarbeiten, müssen die Archive im intensiven Austausch zwischen Literaturschaffenden (den ¿Produzenten¿) und der Wissenschaft (den ¿Nutzern¿) stehen. Die Diskussion vor allem im Hinblick auf die Erwartungen an die Arbeit regionaler Literaturarchive zu fördern, ist das Hauptanliegen der Tagung, zu der das Literaturarchiv ca. 50 Experten erwartet.
2001 wurde das Literaturarchiv mit der Übernahme des Nachlasses des Lyrikers und Büchner-Preisträgers Ernst Meister als Kooperationseinrichtung der LWL-Literaturkommission für Westfalen und des LWL-Archivamtes für Westfalen eingerichtet. Seine Hauptaufgaben sind die Förderung und Verbesserung der literarischen Nachlasspflege in der Region.
Das Tagungsprogramm
¿Brauchen Literaturwissenschaftler regionale Literaturarchive?¿, so der Titel des Eröffnungsvortrages von Prof. Hartmut Steinecke (Paderborn), Vorstandsmitglied der LWL-Literaturkommission der ersten Stunde, der selbst zahlreiche Projekte zur Kulturlandschaft auf den Weg gebracht hat, so das Portal ¿Jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen¿.
Im ersten Teil der Tagung zum Thema ¿Profile, Bestände, Netzwerke¿ formuliert Eva Maaser (Verband deutscher Schriftsteller NRW) stellvertretend für Autoren ihre Erwartungen an regionale Literaturarchive und benennt auch Anforderungen, die aus einer zunehmend digitalisierten (Schreib-)Welt erwachsen. Wie stellen sich dazu die regionalen Literaturarchive auf? Welche Unterlagen gelangen in die Literaturarchive? Welche Herausforderungen kommen insbesondere bei der Übernahme von audio-visuellen Quellen und digitalen Unterlagen auf die Archive zu? Dr. Jochen Grywatsch (LWL-Literaturkommission für Westfalen, Münster), Dr. Sabine Brenner-Wilczek (Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf) und Dr. Peter Hehl (Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg) berichten hierzu jeweils aus ihren Literaturarchiven.
Der zweite Teil der Tagung am Freitag nimmt schwerpunktmäßig Fragen der Präsentation, Vermittlung und Nutzung in den Blick. Literaturwissenschaftler, die als Herausgeber zu den anspruchsvollsten Nutzern von Archiven gehören, diskutieren den Stellenwert von Literaturarchiven für die regionale Literaturforschung und stellen eigene Erschließungs- und Editionsprojekte vor (Dr. Stefanie Jordans, Aachen; Dr. Sikander Singh, Saarbrücken). Prof. Dr. Walter Gödden (LWL-Literaturkommission für Westfalen, Münster) und Dr. Ute Pott (Gleimhaus Halberstadt) befassen sich in ihren Beiträgen mit Fragen der zeitgemäßen Präsentation und Vermittlung von Archivbeständen sowie von Forschungsergebnissen im Spannungsfeld ¿zwischen Grundlagenforschung und populärer Vermittlung¿.
¿Schreibraum 2.0 ¿Neue Anforderungen an Literaturarchive?¿, so lautet das Thema der Abschlussdiskussion, in der eine jüngere Autorengeneration vertreten durch Oliver Uschmann (Ascheberg ) und Christoph Wenzel (Aachen) einen Blick in die Zukunft wagt. Das Internet als Publikationsplattform, Kommunikation über Social Networks ¿ Entwicklungen, die die Arbeit regionaler Literaturarchive grundlegend verändern wird.
Es sind noch einige Plätze frei, so dass Interessenten sich auch noch kurzfristig anmelden können beim LWL-Archivamt für Westfalen, Tel.: 0251 591-3890 oder per Mail unter LWL-Archivamt@lwl.org.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstr. 26
48147 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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