Mitteilung vom 16.11.11
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LWL verleiht Konrad-von-Soest-Preis 2011 an Johanna Reich
Münster (lwl). Die Künstlerin Johanna Reich hat am Mittwoch (16.11.) aus den Händen von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den renommierten Konrad-von-Soest-Preis entgegengenommen. ¿An den Arbeiten von Johanna Reich beeindruckt mich besonders die scheinbare Einfachheit in der technischen Umsetzung und der inhaltlichen Herangehensweise, die aber zugleich eine große Komplexität im Ergebnis erzeugt¿, lobte Dr. Kirsch, bevor er Reich den Preis im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster überreichte. Den mit 12.800 Euro dotierten ¿Westfälischen Kunstpreis¿ verleiht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis für Literatur.
¿Johanna Reich thematisiert in ihren Videoperformances Bild- und Erfahrungswelten, die auf reflektierte und zugleich hintergründige Art und Weise den Betrachter faszinieren¿, heißt es in der Begründung der Jury. Dabei nutze ihre künstlerische Praxis das Medium Video zur Auseinandersetzung mit dessen formalen und inhaltlichen Potentialen. In eigenständigen und einfallsreichen visuellen Experimenten lote die Künstlerin die Grenzen und Möglichkeiten künstlerischer Arbeit aus und liefere damit einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst, so die Jury weiter.
"Johanna Reich ist eine Künstlerin, für die die Bezeichnung ¿Videokünstlerin` viel zu kurz greift. Ihre Malaktionen vor und direkt für die Kamera erweitern das Genre der Videoperformances ungemein, und ihre Aneignung von ¿found-footage`-Material, also Ausschnitten aus existierenden Filmen ist sehr fantasiereich und lässt spannungsreiche Minidramen entstehen", sagte der Leiter des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl, Georg Elben, in seiner Laudatio.
Die aktuelle Ausstellung ¿Johanna Reich ¿ Treated as if being unable to be seen¿ im LWL-Landesmuseum zeigt Videoarbeiten der 1977 in Minden geborenen Künstlerin. Ihre Arbeiten, die aus einer performativen Praxis entstehen, drehen sich um das Verhältnis zwischen Mensch und Bild. Sie laden den Betrachter ein, die medialen Eigenschaften und Möglichkeiten des Videos anhand von Handlungen zu erfahren, die zugleich unmittelbar und überraschend sind.
Reich studierte von 2000 bis 2007 an der Kunstakademie Münster bei Paul Isenrath, Andreas Köpnick und Peter Schumbrutzki, unterbrochen durch ein Gaststudium in Hamburg bei Gerd Roscher und Wim Wenders. 2006 wurde sie zur Meisterschülerin ernannt, 2007 machte sie das Examen in Münster. Danach absolvierte sie von 2009 bis 2011 ein Postgraduierten Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Heute lebt und arbeitet sie in der rheinischen Domstadt.
Die Rede von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch zur Verleihung des Konrad-von-Soest-Preises finden Sie als pdf-Dokument im Anhang.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Anlagen: Anlage 1: Rede_Konrad_von_Soest_Preis.pdf
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