Mitteilung vom 26.09.11
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Denkmal des Monats
LWL zeichnet restaurierte mittelalterliche Ausmalung der Kirche Mariä Geburt in Paderborn-Neuenbeken aus
Paderborn (lwl). Die gelungene Restaurierung der Wandmalerei in der katholischen Pfarrkirche Mariä Geburt in Paderborn-Neuenbeken hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Denkmal des Monats September ausgezeichnet. Die romanischen Malereien aus dem 13. Jahrhundert wurden im vergangen Jahr restauriert.
¿Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten haben es ermöglicht, die wertvollen Wandmalereien nachkommenden Generationen zu überliefern. Die Restaurierungsarbeiten ver-besserten die Lesbarkeit der verschmutzten mittelalterlichen Wandmalereien deutlich¿, sagt LWL-Restaurator Leonhard Lamprecht.
In den Querhäusern der Kirche befinden sich die Wandmaereien aus der Zeit um 1230: Eine aufwändige Abendmahlsdarstellung und eine in weiten Teilen erhaltene Darstellung der Kreuzabnahme Jesu. Weiterhin haben sich große Fragmente der Marienfigur, des Joseph von Arimathia, des Jüngers Johannes und des Nikodemus erhalten.
Diese romanischen Malereien wurden in späterer Zeit überdeckt und 1864 ziemlich grob freigelegt. Im Anschluss daran übermalte 1865 der Maler Wittkop die freigelegten Malereien im neoromanischen Stil. 1922 legte der Maler Kraft die Malereien erneut frei. Der Kunstmaler Soetebier übermalte sie anschließend wieder. Diese Übermalungen wurden 1963/ 64 wieder entfernt, der Originalbestand restauriert und retuschiert.
Die enorme Verschmutzung der Gewölbemalereien veranlasste 2002 LWL-Denkmalpfleger, die Malereien sehr detailliert untersuchen zu lassen. Im Rahmen einer Diplomarbeit erstellte eine Restauratorin ein Restaurierungskonzept für die Abendmahlsdarstellung. Nach weiteren Voruntersuchungen im Jahr 2009 wurde die Kirche einschließlich der Wandmalereien im Jahr 2010 restauriert.
Hintergrund
Die katholische Pfarrkirche Mariä Geburt in Neuenbeken wurde 1210 zum ersten Mal urkundich genannt. Die Kirche besteht aus einem regionalen Kalkstein, die Ecken und Fenstergewände sind aus rotem Eggesandstein gefertigt. Im Grundriss zeigt die Kirche die Form eines lateinischen Kreuzes. Der einschiffige, einjochige Zentralbau mit Querschiff und quadratischem Chor besitzt einen neuen und einen alten Sakristeianbau. In den Ostwänden der Querhausarme sind flachrechteckige Nischen angelegt.
Die Raumschale weist heute eine in den 1960er Jahren weitgehend rekonstruierte ornamentale Ausmalung nach mittelalterlichem Befund auf, mit einer seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Weserraum üblichen Gestaltung durch Quaderung und Ornamentbordüren. Hier zeigen die Gewölbesegel gemalte Lebensbäume, die mit Vögeln verziert sind.
Pressekontakt:
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