Mitteilung vom 08.08.11
Presse-Infos | Kultur
¿Paläste des Glaubens¿
Dalheimer Schau ¿Macht des Wortes¿ zeigt, wie sich barocke Klöster zu Schlössern entwickelten
Lichtenau-Dalheim (lwl). Nach dem Dreißigjährigen Krieg wollten viele Klöster sichtbare Zeichen für den Triumpf der katholischen Kirche über die reformierten Konfessionen und für die weltliche Macht der Klöster setzen. Wie sie das taten, zeigt die aktuelle Ausstellung ¿Macht des Wortes¿ über benediktinisches Mönchtum in Europa im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenaus-Dalheim (Kreis Paderborn). Werke bedeutender Meister wie Peter Paul Rubens, Albrecht Dürer oder Anthonis van Dyck gehören darum zu den bedeutenden Exponaten der ersten internatio-nalen Sonderausstellung der Stiftung Kloster Dalheim.
Nachdem die Folgen des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) überwunden waren, brach für die Klöster eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs an. Auch viele Benediktinerkonvente
begannen, ihre Klostergebäude im Stil des zeitgenössischen Schlossbaus umzugestalten.
¿Vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz entstanden gewaltige Paläste des
Glaubens, die geistliche und weltliche Funktionen erfüllten¿, erläutert Dr. Julia Fischer, Wissen-schaftlerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL): ¿Das Repräsentationsbedürfnis der Äbte äußerte sich auch in einer regen Sammeltätigkeit. In Gemäldegalerien und Graphikkabinetten präsentierten sie Werke namhafter Künstler, in Kunst- und Wunderkammern sammelten sie Kuriositäten aus aller Welt.¿
Die Dalheimer Sonderausstellung zeigt die gesamte Bandbreite der gesammelten Kunstwerke. So finden sich neben Gemälden auch Holzschnitte und Kupferstiche berühmter Künstler wie Albrecht Dürer oder Rembrandt. Über die Werke großer Meister hinaus präsentiert die Schau einen Querschnitt der für das barocke Zeitalter typischen Bildthemen. Denn nicht nur Darstellungen mit religiösem Inhalt, sondern auch Porträts und Stillleben, Genre-, Landschafts- und Historienbilder fanden Eingang in die barocken klösterlichen Gemäldesammlungen.
Dalheimer Kunst-Stück
Exemplarisch stellt die Kunsthistorikerin Dr. Julia Fischer beim monatlichen Werkstattgespräch des Hauses am Dienstag, 9. August, 16.30 Uhr, eines dieser Werke vor. Dabei handelt es sich um eine eigenhändige Ölskizze des wohl erfolgreichsten Künstlers des Barock, Peter Paul Rubens. Anhand der Vorstudie zur ¿Anbetung der Hirten¿ (1621/22) ¿ später ausgeführt in der Kathedrale von Soisson, Frankreich ¿ erläutert Fischer den Entstehungsprozess barocker Gemälde und geht der Frage nach, warum dieses Werk in einer benediktinischen Sammlung zu finden ist.
Treffpunkt ist um 16.30 Uhr in der Dalheimer Klosterschule im Ehrenhof. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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