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Mitteilung vom 21.07.11

Presse-Infos | Jugend und Schule

Neue Weiterbildung: LWL setzt Maßstäbe für die Psychosoziale Betreuung Substituierter Drogenabhängiger

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Münster (lwl). Substitutionsbehandlungen sind wichtig für eine erfolgreiche, humane Drogenpolitik. Aber viel zu wenige Methadon-Substituierte erhalten psychosoziale Betreuung. Oft fehlt das Geld dazu. Dabei sind Fachleute sich einig: Dadurch steigen die Chancen für die Süchtigen erheblich, vom Heroin loszukommen. Darauf weist die LWL-Koordinationsstelle Sucht zum Gedenktag für die verstorbenen Drogenabhängigen am 21. Juli hin. In vielen Städten Deutschlands wird dann der 1237 Menschen gedacht, die im vergangenen Jahr wegen ihres Drogenkonsums starben.

¿Wir wollen Maßstäbe für die Suchthilfelandschaft in Westfalen-Lippe und darüber hinaus setzen. Wir brauchen neben fachlichen Standards auch entsprechende Weiterbildungen zur Umsetzung einer qualitativ hochwertigen Psychosozialen Betreuung Substituierter¿, sagt Wolfang Rometsch, Leiter der LWL-Koordinationsstelle Sucht. Im zweiten Halbjahr startet der erste, insgesamt 60-stündige Zertifikationskurs ¿Fachkunde Psychosoziale Betreuung Substituierter¿. Fachkräfte der Drogenhilfe erhalten in der Weiterbildung das Rüstzeug, mit den Substituierten gemeinsam an der Stabilisierung ihrer Lebenssituation zu arbeiten.

¿Wir haben uns sehr gefreut, dass wir vom Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e.V. zur Erarbeitung einer gemeinsamen Konzeption der Weiterbildung angesprochen wurden¿, so LWL-Suchtexperte Rometsch. Mit ins Boot genommen wurden außerdem die Deutsche AIDS-Hilfe und der Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH - VISTA. Träger der Weiterbildung ist der LWL. Rometsch ist sich sicher: ¿Mit dem neuen Schulungskonzept verbessern wir die Qualität der Substitutionsbehandlung. Unser Ziel ist es, dass alle Substituierten, entsprechend ihrer Lebenssituation, einer qualifizierten psychosoziale Betreuung erhalten.¿

Unterstützt wird das Vorhaben indirekt durch die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans. Bei der Präsentation des aktuellen Drogen- und Suchtberichtes sprach sie sich ausdrücklich für medizinische und soziale Hilfeangebote für Substitutionspatienten aus. Denn dass die Drogenopferzahlen sinken, liege vor allem auch an den Angeboten zur Überlebenshilfe.

Der Nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wird seit 1998 begangen. Der Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenareit e. V. organisiert jedes Jahr in Wuppertal eine zentrale Kundgebung, bei der für eine weniger repressive Drogenpolitik geworben wird. In Westfalen-Lippe gibt es Kundgebungen unter anderem in Münster und Bielefeld. In der Domstadt organisieren der Verein zur Förderung der Drogenhilfe, der Organisation ¿Junkies, Ehemalige, Substituierte¿ (J.E.S.) und die AIDS-Hilfe das Gedenken. Auch in Bielefeld zeichnet J.E.S. für die Gedenkfeier verantwortlich.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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