LWL-Newsroom
Mitteilung vom 17.05.11
Presse-Infos | Jugend und Schule
Interesse an der Adoption eines ausländischen Kindes ungebrochen
Adoptionswillige müssen mit langen Wartezeiten rechnen
Westfalen (lwl). Das Interesse von Paaren und Einzelpersonen, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, ist ungebrochen. Die Informationsveranstaltungen ¿Auslandsadoption¿, die die zentrale Adoptionsstelle des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe(LWL) regelmäßig anbietet, sind stets ausgebucht. Die nächsten Veranstaltungen, bei denen Adoptionswillige alles über die Adoption, Wartezeiten und das Haager Adoptionsübereinkommen erfahren, finden am Donnerstag, 19. Mai, und Donnerstag, 14. Juli, in Münster statt.
Hier bekommen Interessierte wegweisende Informationen. Am Ende der dreistündigen Veranstaltung des LWL-Landesjugendamtes haben Interessierte nicht nur einen Einblick in das Adoptionsrecht unterschiedlicher Staaten erhalten. Sie wissen dann auch, dass für eine internationale Adoption die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendamt und mit einer Auslandsvermittlungsstelle erforderlich ist. Je nach dem Land, aus dem sie ein Kind adoptieren möchten, haben sie die Wahl zwischen einer der zwölf bundesweit tätigen staatlich anerkannten Auslandsvermittlungsstellen in freier Trägerschaft und der zentralen Adoptionsstelle des LWL. Eine Liste mit aktuellen Kontaktdaten gehört zu dem umfangreichen Informationsmaterial, das jeder am Ende der Veranstaltung mitnehmen kann.
Die Erfahrungen der Fachkräfte in der LWL-Adoptionsstelle, die seit 2002 auch internationale Adoptionen durchführen, sind für einige Teilnehmer manchmal desillusionierend. Dem Trend rück-läufiger Adoptionszahlen in Deutschland entspricht auch ein Trend rückläufiger Zahlen bei der Auslandsadoption. Die Adoptionswilligen müssen immer länger warten, bis ihnen nach der Bewerbung ein Kind zur Adoption vorgeschlagen wird. Zurzeit kann es bis zu fünf Jahren dauern. Zudem werden von manchen Staaten nur noch ältere Kinder oder Kinder mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen vorgeschlagen.
¿Viele Adoptionswillige vermuten, dass es in Schwellenländern viele Säuglinge und Kleinkinder in Einrichtungen gibt, für die alle eine internationale Adoption in Betracht kommen¿, sagt Ruth Schür-büscher vom LWL. ¿Realität ist aber, dass etliche Kinder nur vorübergehend in Heimen betreut werden, z. B. während ihre Eltern einer saisonalen Arbeit nachgehen. Auch von Kindern, die auf der Straße leben, kehren manche abends in ihre Familie zurück. Bei Kriegen oder Naturkatastrophen ist der soziale und rechtliche Hintergrund der Kinder ungewiss, so dass in diesen Fällen ebenfalls eine internationale Adoption nicht in Frage kommt¿, so Schürbüscher weiter.
Hintergrund
Zahlreiche Staaten, mit denen die zentrale Adoptionsstelle in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat, gehören ¿ wie Deutschland ¿ zu den Vertragsstaaten des Haager Adoptionsübereinkommens. Nach diesem Abkommen muss immer geprüft werden, ob ein Kind, das nicht mit seinen Eltern leben kann, in seinem Heimatland von Verwandten aufgenommen werden kann oder ob es dort eine geeignete Adoptiv- oder Pflegefamilie gibt. ¿Die interstaatliche Adoption ist stets die letzte Moglichkeit. Denn bei der Adoption steht immer das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Dennoch kann sie im Einzelfall eine gute Lösung für ein Kind sein, wenn sie fachlich begleitet ist und damit dafür gesorgt wird, dass die Adoption sowohl im Heimatstaat des Kindes als auch im Aufnahmestaat rechtlich anerkannt ist¿, erklärt Schürbüscher.
Die nächsten Informationsveranstaltungen ¿Auslandsadoption¿ finden am Donnerstag, 19. Mai, und am Donnerstag, 14. Juli, jeweils von 16 bis 19 Uhr in der zentralen Adoptionsstelle des LWL-Landesjugendamtes Westfalen, Warendorfer Str. 27 in Münster, statt. Interessenten werden gebeten, sich telefonisch unter 0251 591-3645 anzumelden.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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