Mitteilung vom 08.02.11
Presse-Infos | Jugend und Schule
Lösungsorientiertes Arbeiten im Schulalltag
LWL-Tagung sucht nach Wegen zu einer interessanteren Schule
Vlotho (lwl). Lehrer möchten, dass Schüler Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Verantwortung kommt von Antworten. Antworten können Schüler nur, wenn sie gefragt werden. Diesen Weg geht das sogenannte ¿lösungsorientierte Modell¿, das Pädagogen in Milwaukee für Heime und teilstationäre Unterbringung entwickelt haben. Wie sich dieses Modell auf die Schule übertragen lässt, damit beschäftigt sich eine Tagung mit Marianne und Kaspar Beaschlin, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 1. März in seinem LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho in Kooperation mit den Fachhochschulen Münster und Bielefeld anbietet.
¿Die bisherigen Ergebnisse des lösungsorientierten Modells sind ermutigend: Widerstände der Kinder und Jugendlichen wurden abgebaut, die Zusammenarbeit mit ihnen hat sich verbessert. Die Sozialpädagogen fühlten sich wieder zuversichtlicher in ihrer Arbeit¿, sagen Marianne und Kaspar Beaschlin.
Diese guten Erfahrungen lassen sich zwar nicht ohne weiteres auf die Schule übertragen. Die beiden Pädagogen aus Winterthur (Schweiz) gehen aber davon aus, dass es sich für die Grundschullehrer lohnt, das lösungsorientierte Modell im Schulzimmer anzuwenden, um sich zu entlasten. Denn sie haben in Weiterbildungen beobachtet, dass einiges in den Schulen nicht rund läuft: ¿Viele Schüler scheinen unmotiviert und faul. Sie sitzen gelangweilt in den Schulbänken und interessieren sich kaum für das Angebot. Viele sind über- oder unterfordert und nicht interessiert an dem, was sie tun sollten. Daraus kann eine Null-Bock-Haltung entstehen, die zu Verhaltensproblemen und Gewalt führt¿, so die beiden Pädagogen, die sogar von einem ¿schulischen Notstand¿ sprechen.
Marianne und Kaspar Beaschlin fordern, dass die Schule neu gestaltet und dabei der Blickwinkel der Kinder nicht vernachlässigt wird. ¿Wie muss die Schule aussehen, damit die Kinder von heute lernen können?¿, lautet dabei ihre zentrale Frage. ¿Wir brauchen neue Ideen und Vorstellungen, wie wir in unserer Zeit Kinder unterrichten können, so dass sie mitmachen und das lernen, was es heute zur Bewältigung des Lebens braucht: Flexibilität, Kreativität, Befähigung zur Teamarbeit, lebenslanges Lernen und Umlernen¿, umschreiben die Beaschlins ihr Konzept.
Wie es gelingen kann, im Schulzimmer eine geordnete Lernatmosphäre zu schaffen, darüber werden sich die Tagungsteilnehmer Gedanken machen. ¿Unsere Kinder und Jugendlichen wollen ihrem Leben einen positiven Sinn geben, die dazu nötigen Ressourcen haben sie. Misserfolg und erlebte Frustration machen es für die Kinder, Jugendlichen und Pädagogen aber nicht leicht, diese Ressourcen zu erkennen. Die Aufgabe der Pädagogen bestehen darin, Situationen zu gestalten, in denen sich die Kinder und Jugendlichen als kompetent und erfolgreich erleben¿, so Marianne und Kaspar Beaschlin.
Interessierte können sich noch kurzfristig beim LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho anmelden. Die Teilnahme kostet 80 Euro.
Anmeldungen bzw. Anfragen an Margarete Steingröver, E-Mail: margarete.steingroever@lwl.org.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho
Oeynhausener Str. 1
32602 Vlotho Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos