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Mitteilung vom 22.12.10

Presse-Infos | Kultur

¿Bringt eure Köpfe mit!¿ ¿ das Ende der Steinkohlenzeit

Filmvorführung im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Bewertung:

Waltrop (lwl). Beeindruckende Bilder aus dem Ruhrgebiet am Ende der 1960er Jahre zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 11. Januar, in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg. Auf dem Programm steht der 56 Minuten lange Film ¿Bringt eure Köpfe mit! - Das Ruhr-Revier nach dem Ende der Steinkohlenzeit¿ aus dem Jahr 1968. Mit einem einleitenden Vortrag von Paul Hofmann, Leiter der Kinemathek im Ruhrgebiet, wird der Besucher in eine Zeit versetzt, in der sich die Dauerkrise von Kohle und Stahl auf einem Höhepunkt befand.

1968 - das heißt im Revier: tausende arbeitslose Bergleute, sinnlose Umschulungen, ratlose Arbeitsämter, die Schließung der hochmodernen Zeche ¿Graf Bismarck", die drohende Stilllegung weiterer Bergwerke, eine ehrgeizige Wirtschaftsförderung zu hohen Preisen, aber ohne Garantie für neue Arbeitsplätze.

1967 ist Alfried Krupp gestorben, der letzte Alleininhaber des kränkelnden Industrie-Imperiums. Der Zusammenschluss der verbliebenen Bergwerke an der Ruhr zur Einheitsgesellschaft Ruhrkohle AG (im November 1968) steht kurz bevor. Und die Erwartungen in industrielle Neuansiedlung wachsen bei Kommunalpolitikern in den Himmel, die Wachstumsraten stimmen, die Ölpreiskrise ist noch fünf Jahre entfernt. Schwarze Fahnen und Schweigemärsche neben flotten Modenschauen im Kumpel-Milieu bestimmen das Bild im Revier. Jugendliche auf vergeblicher Suche nach Ausbildungsplätzen und gleichzeitig lärmend-volle Diskotheken, Arbeitslose beim Empfang ihres Stempelgeldes, während die Zechendirektoren des Reviers in großen Limousinen zum Deutschen Steinkohlentag in Essen vorfahren - mit harten Kontrasten zeichnet der Film die Gegensätze, die so ungern genannt werden und doch gerade hier so nah beieinander liegen, markiert oben und unten. Wer bezahlt für die Krise? Arbeitslose Bergleute und Hüttenarbeiter geben Antworten.

¿Wer sich für die Geschichte des Ruhrgebietes interessiert, für den ist dieser Film ein Muss¿, lädt Museumsleiter Herbert Niewerth zum kostenlosen Besuch der Veranstaltung ein. Beginn ist um 19.30 Uhr.



Pressekontakt:
Herbert Niewerth, LWL-Industriemuseum, Telefon: 02363 9707-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
Karte und Routenplaner



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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