Mitteilung vom 08.12.10
Presse-Infos | Kultur
Weihnachtliches Relief im LWL-Landesmuseum
Darstellung der Geburt Christi ist Kunstwerk des Monats
Münster (lwl). Zur Advents- und Weihnachtszeit präsentiert das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster eine mittelalterliche Darstellung der Geburt bzw. Anbetung Christi als Kunstwerk des Monats.
Das 60 Zentimeter breite und knapp 70 Zentimeter hohe Holzrelief gelangte erst vor einem knappen Jahr als längerfristige Leihgabe aus Privatbesitz in die Mittelaltersammlung des Museums. Aufgrund seines Themas und seiner südniederländischen Herkunft bildet es eine Ergänzung der eigenen Bestände. Ehemals schmückte das Anbetungsrelief das Zentrum eines Altarschreins mit weiteren geschnitzten Marienszenen, das mit bemalten Seitenflügeln versehen war.
Die detailreiche Schnitzerei schildert das Geschehen der Weihnachtsnacht in einer Weise, die erst seit der Zeit um 1300 geläufig ist. Anstatt die im Wochenbett liegende Muttergottes, das gewickelte Kind in der Krippe und den dabei sitzenden Josef zu zeigen, haben sich hier die Eltern und zwei Engel, ja selbst Ochs und Esel in Anbetung um den nackt auf dem Boden liegenden Christusknaben versam-melt.
Wie eine Vorwegnahme seiner späteren Leiden am Kreuz wirkt das Motiv der kreuzförmig übereinander gelegten Beine. Diese bedeutungsreichen Details gehen auf bestimmte Frömmigkeitsformen der Zeit um 1300 zurück, u.a. auf die Visionen der heiligen Mystikerin Birgitta von Schweden. Recht irdisch und vergnügt wirken dagegen die beiden musizierenden Hirten, von denen der vordere auf einer Sackpfeife spielt.
Entstanden ist das Relief vermutlich in einer Brüsseler Werkstatt in der Zeit um 1480/90. Dies legen zum einen das Bildprogramm, zum anderen stilistische Vergleiche mit in Belgien erhaltenen Altaraufsätzen nahe.
Pressekontakt:
Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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